Freddie Mercury sang BAP-Song noch vor Wolfgang Niedecken
Archivmeldung vom 13.07.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer verstorbene Queen-Sänger Freddie Mercury hat einige Songs der Kölner Rockband BAP noch vor deren Sänger Wolfgang Niedecken intoniert - Grund dafür war seine Freundschaft mit dem langjährigen BAP-Gitarristen und -Komponisten Klaus "Major" Heuser. "Ich habe ihn mal mit meiner Frau zu Hause besucht und ihm auf dem Klavier ein paar Songs vorgespielt, die ich für BAP komponiert hatte," berichtete Heuser der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Er hat dann spontan dazu gesungen - das war eines der musikalischen Highlights meines Lebens."
Kennengelernt habe er Mercury im Studio des Münchner Produzenten Reinhold Mack, sagte Heuser weiter: "Das war in München während eines freien Tages auf einer BAP-Tournee. Ich wusste nicht, was ich machen sollte und bin dann einfach mal zu Macki ins Studio. Als ich reinkam, dachte ich, dass ich mich jetzt vergucke: Da saß Freddie Mercury und arbeitete gerade an seiner ersten Solo-Platte. Wir haben dann den ganzen Abend über Musik geredet und uns gegenseitig Kassetten vorgespielt."
Darunter seien "tolle Sachen" gewesen, berichtete der 56-Jährige weiter: "Duette, die er mit Rod Stewart oder Michael Jackson gesungen hatte und die noch keiner gehört hatte. Im Nachhinein haben wir uns ein bisschen angefreundet, ich habe ihn später auch in London besucht, und so kam er auf die Idee, dass ich auf seiner nächsten Platte mitspielen soll. Die ist dann aber leider durch seine Krankheit nicht mehr zustande gekommen."
Später wohnte Heuser sogar eine Zeitlang in Mercurys New Yorker Apartment, dessen Einrichtung er allerdings als "Geschmackssache" empfand: "Ich würde mal sagen, dass Freddie und ich dabei etwas auseinanderlagen. Ich mag's nicht so gern pompös, das war bei ihm anders. Er hatte zum Beispiel im Badezimmer Kacheln mit seinen Initialen FM, so etwas liegt mir ziemlich fern."
Seinen 1999 vollzogenen Ausstieg bei BAP hat Heuser bis heute nicht bereut, auch wenn er mit seiner heutigen Band nur noch in kleinen Clubs auftritt: "Irgendwann wiederholt sich alles, das beste Beispiel ist ,Verdamp lang her'. Wenn du bei BAP spielst, musst du jeden Abend ,Verdamp lang her' spielen. Und du weißt auch immer schon, wie das Publikum reagieren wird. Irgendwann habe ich mich gefragt: Will ich bis ins hohe Alter in irgendwelchen Hallen oder Festzelten ,Verdamp lang her' spielen? Die Antwort war: Ich habe nur ein Leben, und ich will auch noch mal etwas anderes ausprobieren. Mittlerweile akzeptieren es die Leute, auch wenn mir klar ist, dass ich immer der ehemalige BAP-Gitarrist bleiben werde."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)