Der Stoff aus dem Kriege sind
Archivmeldung vom 13.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Vielleicht sagen viele Leute nach dem Film: das interessiert mich, da will ich mich schlauer machen. Da gibt es ja viele Möglichkeiten." So der Schauspieler Dietmar Bär, Kommissar Schenk im Tatort "Blutdiamanten", der am Sonntag, den 15. Januar ausgestrahlt wird. Bei der Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international kann man sich informieren.
In den 1990er Jahren erlebte das westafrikanische Land Sierra
Leone einen der grausamsten Bürgerkriege Afrikas, der sich maßgeblich
durch Diamantenhandel finanzierte. Der südafrikanisch-britische
Diamantenkonzern kontrollierte in diesen Jahren etwa 70 Prozent des
Diamantenhandels und kann deshalb durchaus als Nutznießer dieses
schmutzigen Krieges betrachtet werden. medico international fordert
seit vielen Jahren im Rahmen der internationalen Kampagne Fatal
Transactions ein Ende des Handels mit Konfliktdiamanten und
angemessene Entschädigungszahlungen für die Kriegsopfer - auch durch
die internationalen Unternehmen, die indirekt von diesem und anderen
Kriegen profitierten.
Auf Druck der Kampagne Fatal Transactions kam zwar 2002 das
selbstverpflichtende Kimberley-Abkommen zustande, das den Handel mit
Konfliktdiamanten verhindern soll. Allerdings mangelt es dem Abkommen
an einem effektiven Kontrollmechanismus: im westafrikanischen Sierra
Leone z.B. werden noch immer weit mehr als die Hälfte aller Diamanten
geschmuggelt. Es wäre also möglich, mit den geschmuggelten Diamanten
erneut einen Krieg zu finanzieren.
Quelle: Pressemitteilung medico international