Ermittlungen gegen Ex-ProSieben Sat.1-Vorstand Christmann offenbar vor Ende
Archivmeldung vom 16.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München 1 gegen den ehemaligen Sales-Vorstand der TV-Gruppe ProSiebenSat.1, Peter Christmann, stehen nach rund zwei Jahren offenbar vor dem Ende. Laut der neuen Ausgabe des Branchendienstes Kontakter wird das Verfahren ohne Auflagen eingestellt.
Gegen Christmann, der Mitte 2008 bei der Fernsehgruppe ausgeschieden war, war wegen Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr ermittelt worden. Den Anstoß zu dem Verfahren gaben Unterlagen, die das Bundeskartellamt an die Staatsanwaltschaften in München und Köln weitergeleitet hatte. Sie waren im Juni 2007 bei Durchsuchungen beschlagnahmt worden. Die Bonner Behörde ermittelte wegen der Rabatt- und Vergütungspraxis im Dreieck zwischen Medien, den vermittelnden Media-Agenturen und der werbungtreibenden Wirtschaft. Insgesamt wurden neben Christmann gegen fast 30 Manager aus den Reihen des Werbezeitenvermarkters Seven-One Media, der zur ProSieben Sat.1-Gruppe gehört, sowie gegen diverse Mitarbeiter von Media-Agenturen ermittelt. Die Einstellung des Verfahrens gegen den Ex-Vorstand könnte Signalwirkung haben und zu weiteren Verfahrenseinstellungen führen. So wird beispielsweise bei der Staatsanwaltschaft Köln noch gegen den Chef des RTL-Werbezeitenvermarkters IP Deutschland ermittelt. Die Staatsanwaltschaft München wollte sich laut Kontakter nicht direkt zu dem Verfahren äußern. "Soweit Verfahren eingestellt oder durch Strafbefehle erledigt werden, können wir nur im Einverständnis mit den Betroffenen dann Auskünfte erteilen." Peter Christmann äußerte sich nicht.
Quelle: Der Kontakter