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Auma Obama fand in Deutschland ihre Stimme

Archivmeldung vom 22.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Cover DIE ZEIT 22/19. Bild: "obs/DIE ZEIT"
Cover DIE ZEIT 22/19. Bild: "obs/DIE ZEIT"

Auma Obama, ältere Halbschwester des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, hat ihrer Studienzeit in Deutschland viel zu verdanken: "Ich bin bei meinem Vater und meiner Stiefmutter in Nairobi aufgewachsen, mit drei Brüdern, in einer patriarchalischen Gesellschaft", sagt Obama dem ZEITmagazin. "Oft galten für meine Brüder andere Regeln als für mich", so Auma Obama weiter.

Weil sie ein Mädchen war, sei ihr vieles verboten worden. Und weiter: "Warum sollte nur ich in der Küche helfen, während die Jungs draußen spielten? Ich wollte das nicht einsehen." Als junge Frau habe sie sich "eingeengt" gefühlt, sagt sie. "So bin ich, ohne vorher mit meinem Vater darüber zu reden, von zu Hause weggegangen, um in Deutschland zu studieren, mit einem Stipendium des DAAD", so Obama. Sie habe keine Möglichkeit gesehen, ihre Träume von Selbstbestimmung in ihrer Heimat zu verwirklichen: "Dort sah ich nur, dass ich mich den Männern unterwerfen sollte."

In Deutschland, sagt sie, "fand ich dann meine Stimme: Ich konnte mich mit anderen auseinandersetzen, mir wurde zugehört. Ich wurde in erster Linie als Mensch wahrgenommen. Ich konnte mich schnell behaupten, weil ich viel Wert darauf legte, die deutsche Sprache zu erlernen und mich mit der deutschen Kultur zu beschäftigen."

Mit ihrer Stiftung für benachteiligte Kinder und Jugendliche, die Auma Obama Foundation - Sauti Kuu, wolle sie dazu beitragen, dass "junge Afrikaner zu einem positiven Selbstbild finden". Auma Obama: "Wir versuchen ihnen zu zeigen, dass sie, anders als ich damals, nicht flüchten müssen, um ihre Träume wahr werden zu lassen."

Quelle: DIE ZEIT (ots)

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