Die Massenmedien haben die Aufgabe, Friedensbewegungen zu unterdrücken
Archivmeldung vom 08.03.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićUnsere Herrschenden schwafeln immer darüber, dass sie einen "Informationskrieg" gegen feindliche Nationen führen, aber in Wirklichkeit führen sie einen Informationskrieg gegen uns Bürger. Und wir Bürger müssen uns gegen jenes schreckliche Ende organisieren, in das sie uns treiben wollen. Dies berichtet Caitlin Johnstone im Magazin "RT DE".
Weiter berichtet Johnstone auf RT DE: "In einem Artikel mit dem Titel "Während der Stellvertreterkrieg der NATO in der Ukraine eskaliert, gewinnen europäische Proteste gegen den Krieg an Zulauf", dokumentieren Stavroula Pabst und Max Blumenthal vom investigativen Portal The Grayzone die zahlreichen großen Demonstrationen, die in Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Griechenland, Spanien, Österreich, Belgien, der Tschechischen Republik und anderswo stattgefunden haben und die sich gegen die gefährliche Waghalsigkeit des westlichen Imperiums gegenüber Russland in ihrem Stellvertreterkrieg in der Ukraine richteten.
Pabst und Blumenthal beenden ihren Bericht mit einer Anprangerung der Art und Weise, wie die westlichen Medien diese Proteste entweder komplett ignoriert oder einfach nur verspottet haben, während gleichzeitig wesentlich kleinere Demonstrationen zur Unterstützung der Bewaffnung der Ukraine prominent ins Licht gerückt wurden.
"Während die westlichen Medien Europas Protestwellen gegen den Krieg nicht völlig ignoriert haben, wankte ihre Berichterstattung darüber zwischen abschätzig und verächtlich", schrieben sie.
Und weiter:
"Der deutsche Staatssender Deutsche Welle hat die Demonstration vom 25. Februar in Berlin spöttisch als 'naiv' bezeichnet, während kleinere Demonstrationen der ukrainischen Diaspora zur Unterstützung des Krieges vom selben Sender fast übermütig gefeiert wurde. Die New York Times ihrerseits erwähnte die europäischen Proteste in einer beiläufigen Zeile, in einem Artikel über kleine Anti-Putin-Proteste russischer Emigranten."
Diese Voreingenommenheit ist natürlich offensichtlich propagandistisch, was niemanden überraschen wird, der versteht, dass die westlichen Mainstream-Medien in erster Linie dazu da sind, Propaganda im Namen des US-zentrierten Imperiums zu betreiben. Und zu ihren wichtigsten Propagandaaufgaben gehört es, das Entstehen einer echten Friedensbewegung zu unterdrücken und schlechtzureden.
Wie ich schon mal geschrieben haben, war es noch nie in der Geschichte der Menschheit dringender, eine massive, kraftvolle Protestbewegung gegen den sich schnell beschleunigenden Kurs des Imperiums auf einen globalen Konflikt mit Russland und China zu bilden. In der Vergangenheit sind Friedensbewegungen als Reaktion auf schreckliche Kriege entstanden, die am Ende Millionen von Menschenleben gefordert haben. Aber ein Weltkrieg im Nuklearzeitalter könnte ohne Weiteres Milliarden von Menschen töten – und das darf niemals passieren.
Und doch behandelt die Öffentlichkeit diese beispiellose Bedrohung nicht mit der Dringlichkeit, die sie verdient. Ein paar Proteste hier und da sind großartig, aber sie sind bei Weitem nicht genug. Und der Grund, warum die Menschen den Aufrufen nicht folgen, liegt darin, dass die Massenmedien sie erfolgreich dahingehend konditioniert haben, die kontinuierliche Eskalation in Richtung eines Weltkriegs zu akzeptieren.
Die Menschen protestieren nicht gegen das, was ihre Regierungen tun, solange man sie im Glauben lässt, dass das, was ihre Regierungen tun, angemessen ist. Und der einzige Grund, weshalb so viele Menschen glauben, dass das, was ihre Regierungen in Bezug auf Russland und China tun, angemessen ist, liegt darin, dass die Propaganda sie dazu gebracht hat, so zu denken.
Die Massenmedien erzählen der Öffentlichkeit nichts von den unzähligen und gut dokumentierten Provokationen des Westens, die zum Krieg in der Ukraine führten und den Frieden auf Schritt und Tritt sabotierten. Sie erzählen allen nur, dass Wladimir Putin einmarschiert ist, weil er ein böser Wiedergänger Adolf Hitlers ist, der das Töten liebt und die Freiheit hasst. Die Massenmedien erzählen der Öffentlichkeit nichts darüber, wie das US-Imperium China mit seiner Kriegsmaschinerie auf eine Art und Weise eingekreist hat, wie es selbst es niemals jemandem erlauben würde, es einzukreisen, während es gleichzeitig in Taiwan vorsätzlich Provokationen inszeniert. Sie erzählen allen nur, dass China von bösen, kriegstreibenden Tyrannen regiert wird. Die Massenmedien erinnern die Öffentlichkeit nicht daran, dass das US-Imperium nach dem Fall der Sowjetunion eine Doktrin angenommen hat, die besagt, dass der Aufstieg einer ausländischen Supermacht um jeden Preis verhindert werden muss. Sie lassen diesen Fakt einfach im Orkus des Vergessens verschwinden.
Weil die Menschen glauben, dass Russland und China die einzigen Aggressoren sind und die USA und ihre Verbündeten nur defensiv auf deren "nicht provozierte Aggressionen" reagieren, sehen sie keine Notwendigkeit für eine Massenprotestbewegung gegen ihre eigenen Regierungen. Wenn man einem durchschnittlichen US-Liberalen an der Ostküste sagt, dass man gegen den Krieg in der Ukraine protestiert, dann wird der annehmen, dass damit ein Protest gegen Putin gemeint ist. Und er wird einen schrägen Blick aufsetzen, wenn man ihm erklärt, dass man tatsächlich gegen die Aggressionen der eigenen Regierung protestiert.
Das Narrativ, dass Russland und China mit unprovozierter Aggression auftreten, verhindert tatsächlich den Frieden. Denn wenn die eigene Regierung nichts tut, um die Dinge noch schlimmer zu machen, dann kann sie nichts an ihrem eigenen Verhalten ändern, um die Dinge besser zu machen. Aber natürlich kann das westliche Machtbündnis sehr, sehr viel an seinem eigenen Verhalten gegenüber Russland und China ändern, was die Situation erheblich entspannen würde. Anstatt daran zu arbeiten, den gesamten Planeten dem Willen Washingtons und seiner Vasallen zu unterwerfen, könnte man auf Deeskalation, Diplomatie und Entspannung hinarbeiten.
Wir werden aber keine Deeskalation, Diplomatie und Entspannung erreichen, es sei denn, die Menschen nutzen die Macht ihrer Überzahl, um diese Dinge einzufordern. Aber die Menschen werden die Macht ihrer Überzahl nicht nutzen, um diese Dinge einzufordern, solange sie erfolgreich durch Propaganda dazu gebracht werden, es nicht zu tun. Das bedeutet, dass Propaganda das ultimative Problem ist, das angegangen werden muss. Gewöhnliche Menschen können das Problem ansprechen, indem sie die Öffentlichkeit auf die Tatsache aufmerksam machen – und zwar mit allen Mitteln, zu denen wir Zugang haben –, dass die Politik- und Medienkaste sie belügt. Bei allem, was mit Russland und China zu tun hat.
Das also müssen wir tun. Wir müssen die imperiale Desinformationskampagne mithilfe von Informationen bekämpfen. Wir müssen der Öffentlichkeit die Wahrheit ins Gesicht sagen, indem wir jedes uns zur Verfügung stehende Medium nutzen, um Misstrauen gegenüber der imperialen Propagandamaschinerie zu wecken, denn Propaganda funktioniert nur, wenn man nicht weiß, dass man ihr ausgesetzt ist.
Unsere Herrscher schwafeln immer darüber, dass sie einen "Informationskrieg" gegen feindliche Nationen führen, aber in Wirklichkeit führen sie einen Informationskrieg gegen uns Bürger. Also müssen wir uns wehren. Wir müssen das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Propagandamaschine lähmen und damit beginnen, einander aus unserem durch Propaganda verursachten Schlaf aufzurütteln, damit wir anfangen können, uns gegen jenes schreckliche Ende zu organisieren, in das sie uns treiben wollen.
Aus dem Englischen.
Caitlin Johnstone ist eine unabhängige Journalistin aus Melbourne, Australien. Ihre Website findet sich hier, und man kann ihr auf Twitter unter @caitoz folgen."
Quelle: RT DE