Schauspielerin Léa Seydoux: "Ich will keine Marke sein"
Archivmeldung vom 02.12.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie französische Schauspielerin Léa Seydoux will sich nicht auf einen bestimmten Rollen-Typus festlegen lassen. "In meiner Idealvorstellung bin ich für das Publikum jedes Mal aufs Neue gar nicht wiederzuerkennen, weil meine Rollen und Filme so anders sind, so wie bei meinem großen Vorbild Marlon Brando", sagte Seydoux im Interview mit dem Lufthansa Magazin (Ausgabe 12/2016). "Ich will auf keinen Fall eine unverwechselbare Marke sein."
Seydoux, sonst häufig als erotische Versuchung besetzt, genießt die Abwechslung: "Ich spiele am allerliebsten Figuren, die so weit weg von mir selbst sind wie möglich. Frauen, die im Leben zu kämpfen haben oder deren Alltag mit meinem nichts zu tun hat. So wie in 'Einfach das Ende der Welt': Tattoos, dreckig, fettige Haare - genau mein Ding! Das Einzige, was man mir bieten muss, ist also ein Drehbuch, das mich umhaut, mich berührt und nicht mehr loslässt."
Das Familiendrama "Einfach das Ende der Welt" startet im Dezember in den deutschen Kinos. "Die Familie, um die es hier geht, ist das Vehikel, mit dem sämtliche menschliche Emotionen unter die Lupe genommen werden: Ärger, Wut, Trauer, Liebe. Die Auseinandersetzung mit alldem - das ist für mich der Inbegriff dessen, was Kino kann und sein soll", erklärte die 31-Jährige.
Von dem jungen Regisseur des Films, Xavier Dolan, ist Seydoux begeistert. "Wir haben uns alle darum gerissen, mit ihm zu arbeiten, auch Marion Cotillard und Vincent Cassel", berichtete Seydoux im Interview mit dem Lufthansa Magazin - und schwärmte weiter: "Einzigartig sind seine Energie und Empathie. Er lacht mit seinen Schauspielern, und er weint mit seinen Schauspielern."
Seydoux, die sich früher nicht für die Schauspielwelt interessierte - "Mein Ding war die Musik, ich wollte Sängerin werden, am Konservatorium studieren" -, wurde international bekannt durch Auftritte in "Inglourious Basterds", "Midnight in Paris" und im James-Bond-Film "Spectre". Mit dem Liebesdrama "Blau ist eine warme Farbe" gewann sie 2013 die Goldene Palme in Cannes für die beste Hauptrolle.
Quelle: TERRITORY (ots)