Simonetta Sommaruga ist Medienmanagerin des Jahres in der Schweiz
Archivmeldung vom 30.10.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Wahl ist ungewöhnlich. Und vor allem symbolisch zu verstehen. Die vom Medienmagazin «Schweizer Journalist» eingesetzte Jury hat in diesem Jahr den Titel Medienmanager des Jahres weder einem Verleger noch einem CEO eines Schweizer Verlagshauses verliehen, sondern Bundesrätin Simonetta Sommaruga.
Die Medienministerin wurde ausgezeichnet, weil sie es schaffte, Bewegung in eine verfahrene Situation zu bringen. Vorgängerin Doris Leuthard lief mit ihrem neuen Mediengesetz auf ganzer politischer Breite auf. Statt dringen benötigter neuer Impulse drohte der Medienbranche der Stillstand. Sommaruga entsorgte den Gesetzesentwurf kurzerhand und präsentierte eine Reihe von Massnahmen, die sowohl den etablierten Verlagen etwas Handlungsspielraum verschaffen wie auch neuen Anbietern Luft zum Leben lassen. Die indirekten Subventionen sollen erhöht, direkte Subventionen eingeführt werden.
Sommaruga hat damit die Richtung einer künftigen Schweizer Medienpolitik vorgegeben. Zu Ende gedacht, macht sie das zur staatlichen Verlegerin. Natürlich wird es nicht so weit kommen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Medien- oder vielmehr Journalismusförderung möglichst staatsfern zu organisieren. Jenseits aller ordnungspolitischen Bedenken hat Sommaruga aber vor allem etwas geschafft: Einer darbenden Branche Hoffnung zu geben. Für den aktuellen «Schweizer Journalist» 05/19 verfasste Sommaruga exklusiv ein Essay über ihre Medienpolitik. In der Ausgabe zuvor war sie bereits Titelgeschichte (siehe Bild).
Der Jury gehörten an: Andreas Durisch (Ex-«Facts»- und «Sonntagszeitung»-Chefredaktor, heute Managing Partner der Dynamic Group sowie Vorstand der Stiftung Medienqualität), Andrea Bleicher (Ex-«Blick» Chefredaktorin und Redaktionsleiterin der «Sonntagszeitung», heute Mitinhaberin der Agentur Panda&Pinguin), Esther Girsberger (Ex-«Tagesanzeiger»-Chefredaktorin, heute Autorin sowie Inhaberin und Geschäftsführerin der Agentur speakers.ch), Dennis Bühler (Politik- und Medienjournalist bei der «Republik»), Vinzenz Wyss (Professor für Journalistik an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft in Winterthur), Johann Oberauer (Verleger des «Schweizer Journalist») und David Sieber (Chefredaktor des «Schweizer Journalist»).
Quelle: Medienfachverlag Oberauer GmbH (ots)