Netflix: Piraterie bestimmt Streaming-Angebot mit
Archivmeldung vom 17.09.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Streaming-Dienst Netflix setzt bei der Gestaltung seines Angebots auf einen etwas fragwürdigen Indikator für die Beliebtheit von Inhalten. "Vor dem Ankauf von Serien schauen wir, was auf Piraterieseiten gut läuft", so Kelly Merryman, Vice President Content Acquisition bei Netflix, anlässlich des Starts in den Niederlanden gegenüber dem Technikportal Tweakers. Das hat beispielsweise dazu geführt, dass in den Niederlanden "Prison Break" auf Netflix läuft.
Bis in den deutschen Sprachraum hat es der Streaming-Dienst Netflix zwar noch nicht gebracht, doch expandiert er mittlerweile in Europa - zuletzt mit dem Start in den Niederlanden in der Vorwoche. Zu dieser Gelegenheit hat Merryman mit dem lokalen Medium darüber gesprochen, wie der Dienst entscheidet, was er in einem Land in sein Programm nimmt. "Wir schauen, welche Filme im Kino beliebt und was die Zuschauerzahlen sind", meint er beispielsweise. Doch beobachtet der Dienst auch illegale Downloads. "Auf Piraterieseiten ist 'Prison Break' außerordentlich beliebt", meint Merryman - weshalb sich Netflix die Rechte gesichert hat.
Allerdings ist das nicht immer möglich, da Content-Anbieter oft Exklusiv-Deals mit anderen Anbietern haben. In den Niederlanden hat beispielsweise die RTL-Gruppe einen eigenen Streaming-Dienst und Netflix muss mit diesem konkurrieren. Das macht es unwahrscheinlich, dass man sich einen der größten Piraterie-Erfolge des Jahres 2012, die HBO-Serie "Game of Thrones", sichern kann - denn diese läuft in den Niederlanden auf RTL4.
Keine Live-Sendungen
Zudem gibt es bestimmte Formate, die Netflix nicht ankauft, so Merryman. Dazu zählt beispielsweise die von Endemol ursprünglich in den Niederlanden entwickelte Casting-Show "The Voice". "Diese Art Live-Programm ist besser fürs Live-Fernsehen geeignet", erklärt der Content-Ankäufer. Aus diesem Grund seien für Netflix auch andere Live-Inhalte wie Sportübertragungen und Nachrichten kein Thema.
Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler