Langstreckenwanderin Christine Thürmer: Schöne Fotos sind nicht das, was ich will
Archivmeldung vom 18.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićLangstreckenwanderin Christine Thürmer (54) postet absichtlich auch unvorteilhafte Fotos in den sozialen Netzwerken: "Auch ich sehe am liebsten schöne Fotos von mir, aber das ist nicht das, was ich verkünden will", sagte sie im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).
Thürmer weiter: "Ich entscheide mich in der Regel dafür zu zeigen, wie ich ungewaschen, mit verwahrloster Frisur und behaarten Beinen durch die Gegend renne."
Sie wolle ein Vorbild für Frauen zwischen 40 und 60 Jahren sein: "Die möchten häufig mehr Outdoor-Sachen machen, aber ihnen fehlen Rollenmodelle", sagte Thürmer. Sie glaubt, dass sie die Frauen ihrer Generation auch aufgrund ihres Äußeren ermutigen kann: "Ich bin von meiner Erscheinung her eher der Typ gemütliche Hausfrau. Das wirkt glaubwürdig." Besonderen Wert legt die Wanderin dabei auf das Körpergefühl: "Ich möchte ihnen mitgeben, dass sie sich am Ende einer Langstreckenwanderung in ihrem Körper immer sauwohl fühlen werden, egal, wie sie in den Augen anderer Leute aussehen, weil sie stolz auf ihn sind."
Mit dem Titel "meistgewanderte Frau der Welt" haderte Thürmer anfangs. "Obwohl meine Agentin meinte, dass das ein guter Titel wäre, wollte ich ihn zuerst nicht. Ich lehne dieses ,Höher, Schneller, Weiter' total ab. Aber ich dachte, in Kombination mit meiner eher unsportlichen Erscheinung könnte es den Leuten Mut machen", sagte Thürmer.
Christine Thürmer ist bislang 58.180 Kilometer gewandert, 30.000 Kilometer mit dem Rad und 6.500 Kilometer mit dem Boot gefahren.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)