Joko und Klaas: "Viele TV-Moderatoren wirken wie betäubt"
Archivmeldung vom 02.05.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserIn ihrer TV-Show "Circus Halligalli" geht es turbulent und clownesk zu, dabei war die Jugend der beiden Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf alles andere als lustig und einfach. Im Gespräch mit dem Hamburger Magazin stern erzählt Heufer-Umlauf, dass seine Eltern sich trennten, als er 12 Jahre alt war, und seine Mutter sich fortan mit einfachen Jobs über Wasser halten musste: "Sie putzte in der Firma, die ihr mal gehört hatte."
Auch Winterscheidt durchlebte schwierige Jahre. Seine Mutter starb, als er sechs war. "Ein klassisches Familienleben hatte ich nicht", sagt er dem stern. Er habe sich einer Gruppe von Fußball-Hooligans angeschlossen und wurde infolge dessen aufs Internat geschickt. "Dort habe ich Wohlstandsverwahrlosung von ihrer schlimmsten Sorte erlebt."
Winterscheidt und Heufer-Umlauf bezeichnen sich beide aufgrund ihrer Jugend-Erfahrungen als "geerdet". Sie meiden bewusst die vielen Partys, die in der Unterhaltungs-Branche üblich sind: "Die ausgeprägte Feierkultur ist gefährlich", sagt Winterscheidt. Heufer-Umlauf ergänzt: "Man kann sich der Versuchung hingeben, doch irgendwann geht das nicht mehr gut. Entweder fällst du vom NDR-Sofa, oder, was noch schlimmer ist, du fällst zu Hause vom Sofa, und keiner bekommt es mit." Viele Fernsehleute, so Heufer-Umlauf, wirkten "wie betäubt".
Die Moderatoren sind jüngst für ihre Show "Circus Halligalli" mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet worden. Ambitionen auf höhere Aufgaben hegen sie aber nicht, auch die Moderation von "Wetten, dass...?" komme für sie nicht in Frage. Heufer-Umlauf findet sogar: "Thomas Gottschalk hätte weitermachen sollen." Der Umgang mit Markus Lanz hat beide erschreckt. Winterscheidt sagt: "Ich hätte diese Hetzjagd nicht ausgehalten."
Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)