„Month of Mayhem“ (Monat der Verwüstung)
Archivmeldung vom 11.05.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlFünfzig Monate Krieg im Irak. Immer dabei: Die CNN Reporter, die in ihren täglichen Berichten über die aktuelle Situation informieren. Was wir bisher noch nicht zu sehen bekamen, ist der Blick hinter die Kulissen, auf die Arbeit der Reporter, auf ihre und die Angst der Soldaten und Zivilbevölkerung.
CNN Reporter Michael Holmes und Kameramann Gil Delarosa schildern in einer bewegenden Dokumentation, wie sie in diesem permanenten Ausnahmezustand leben und arbeiten. Ihr Film dokumentiert einen Zeitraum von vier Wochen, der als „Monat der Verwüstung“ in die Geschichte eingegangen ist.
CNN Reporter Michael Holmes ist seit 2003 bereits sieben Mal im Irak gewesen. Und jede Reise nach Bagdad ist so nervenaufreibend und zermürbend wie die erste. Doch sein achter Einsatz im Irak sollte alles bisher erlebte in den Schatten stellen. Schon zehn Minuten nach seiner Ankunft im CNN Büro musste Holmes auf Sendung gehen, um über einen Kampf in der nahe gelegenen Haifa Straße zu berichten. Damit begann für ihn der „Monat der Verwüstung“.
„Bei meinen letzten sieben Reisen hatte ich erlebt, wie sich die Sicherheitslage ständig verschlechterte“, erinnert sich Holmes. „Darum hatte ich mich auch diesmal darauf eingestellt, dass ich wieder Leichen sehen und dass es Bombenanschläge geben würde. Es war nur die Frage, wer diesmal dafür verantwortlich wäre und wer die Opfer sein würden.“
Während seines gesamten Einsatzes wurde Holmes vom CNN Kameramann Gil Delarosa gefilmt. Er blickte hinter die Kulissen im CNN Büro, wo gelebt und gearbeitet wurde. Es entstanden Aufnahmen auf so genannten „embedded Trips“, Reisen, auf denen die Journalisten an vorderster Front das Militär auf Razzien begleiteten oder wohin auch immer sie der Einsatzbefehl führte. Die verschlechterten Arbeitsbedingungen für die CNN Reporter hatten dazu geführt, dass sie einer kämpfenden Militäreinheit zugewiesen wurden. Das war die einzige Möglichkeit, Menschen vor Ort zu treffen, Berichte aus erster Hand zu bekommen und dem Krieg ein Gesicht zu geben.
„Das sind Menschen – keine Zahlen auf einer Tafel.“
Holmes reiste Anfang Januar in den Irak, gerade als Präsident George W. Bush seinen neuen Plan verkündete, Tausende zusätzlicher US-Truppen nach Bagdad zu entsenden. Es folgte einer der blutigsten Monate des Krieges. Hunderte von Menschen wurden bei Bombenanschlägen an Universitäten, auf Marktplätzen und an anderen Versammlungsorten getötet. Amerikanische Soldaten starben bei einer Reihe von Angriffen Aufständischer. Religiös motivierte Gewalt wütete und Leichen mit den Anzeichen grausamer Folter wurden nahezu täglich in Wohngegenden gefunden. Auch das CNN Büro wurde bei einem Gefecht durch einen Irrläufer getroffen. Auf einer Tafel im Büro notierte Holmes jeden Zwischenfall mit Datum, Ort, den Umständen und Opfern. Jeder Eintrag ein Zeugnis sinnloser Gewalt. Michael Holmes: „Immer wieder musste man innehalten und sich bewusst machen, dass es Menschen sind, und nicht Zahlen auf einer Tafel; Menschen, die nicht an der eigentlichen Gewalt beteiligt sind, sondern die Opfer wurden.“
Reporter Holmes und Kameramann Delarosa schaffen es mit dieser Dokumentation die Würde der irakischen Zivilisten darzustellen, wie sie versuchen, unter schwierigen Bedingungen zu leben und zu arbeiten. Auf einem der Einsätze mit dem US-Militär wird deutlich, wie dankbar und gastfreundlich eine Familie ist, obwohl deren Haus unmittelbar zuvor von zwölf Soldaten nach Waffen durchsucht worden war und die Angst noch im Raum zu spüren ist. Und wieder sind es die irakischen Kinder, die Holmes überallhin folgen, wenn er mit dem Militär die Straßen entlang geht, die ihn zum Lächeln bringen: eine der wenigen Gelegenheiten zur Freude während dieses Monats der Verwüstung in Bagdad.
CNN International zeigt „Month of Mayhem“
am Samstag, 12. Mai
2007, um 8.00, 16.00 und 21.00 Uhr,
sowie am Sonntag, 13. Mai 2007, um 8.00
und 21.00 Uhr.
Quelle: Pressemitteilung CNN