Anna Schudt: Kochen ist wie Kunst
Archivmeldung vom 09.02.2019
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Freigeschaltet durch André OttSchauspielerin Anna Schudt (44) liebt es, am Herd zu stehen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte die Emmy-Preisträgerin: "Kochen ist ein total kreativer Prozess, den man eigentlich auf alle Bereiche des Lebens übertragen kann: Welche Zutaten brauche ich, um zu einem guten Ergebnis zu kommen?
Und wenn etwas fehlt, wodurch kann ich es ersetzen? Wenn man Zeit und Muße hat, ist Kochen wie Kunst. Dann kann man's auch noch essen, es schmeckt gut. Und danach ist es weg, man muss es nicht aufbewahren, es staubt nicht ein und man braucht keinen Setzkasten."
Am liebsten ist die 44-Jährige allein in der Küche: "Ich finde es schrecklich, beim Kochen abgelenkt zu werden. Dann kann ich keine Kinder gebrauchen, die sich auf den Kopf hauen, oder einen Mann, der jetzt was besprechen will. Dann müssen die tatsächlich rausgehen, weil ich meine Ruhe brauche."
Auch wenn sie die asiatische Küche bevorzugt, glänzt Schudt nach eigener Meinung mit einem anderen Gericht: "Ich glaube, dass ich eine sehr gute Risotto-Köchin bin." Das Geheimnis liege in der Brühe und im Rühren: "Wie geduldig, wie liebevoll und in welche Richtung rührt man? Da gibt's zwar kein Rezept nach dem Motto, zehnmal nach rechts, zehnmal nach links', aber wenn man 20 Minuten rührt, spürt man genau, wie der Reis quillt und die Brühe aufnimmt." Das Geheimnis eines guten Risottos sei "der knackige Kern und das Schlonzige außen rum". Von vegetarischer Ernährung hat die Schauspielerin allerdings wieder Abstand genommen: "Wir sind Vegetarier geworden, weil ich Fleisch in meiner zweiten Schwangerschaft einfach eklig fand und nicht mehr essen wollte. Ein halbes Jahr lang haben wir uns sogar vegan ernährt, aber dann wurden wir so oft ausgeladen und haben zumindest gefühlt den Leuten, die gerne kochen, so viele Probleme gemacht, dass wir es wieder gelassen haben. Für uns hatte es eine anti-soziale Komponente. Seit letztem Jahr essen wir auch wieder Fleisch."
Auslöser für den Sinneswandel sei ihr Mann, der Schauspieler Moritz Führmann, gewesen: "Mein Mann hat damals im Harz gedreht und einen Metzger kennengelernt, der ein Wildschein geschossen hatte. Er rief dann an und sagte: Ich muss heute ein Wildschwein-Steak essen. Jawoll, hab ich ihm gesagt - und dann war's vorbei mit dem Vegetarismus. Allerdings sei sie der Meinung, "dass man nicht wahllos und jeden Tag Fleisch essen sollte. Ich bin ein Fan des Sonntagsbratens und ein Fan von nachhaltigem Fleisch. Es sind schließlich Tiere, die man da isst - und die sollte man achten."
In Schudts Küche lagert auch ihre bislang wertvollste Trophäe: "Der Emmy steht in der Küche neben dem Mixer. Die Küche ist eben der Raum, in dem wir zusammenkommen, und da steht er, wir können ihn immer sehen. Ich hatte die Statue erst in meinem Raum, aber da blieb sie nicht, weil meine Kinder sie lieben."
Am kommenden Mittwoch (13.2.) ist Anna Schudt in einer neuen Folge der ZDF-Reihe "Mordshunger" als kriminalistisch begabte Köchin Britta Janssen zu sehen. Dies sei für sie eine "Traumrolle", sagte die Schauspielerin.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)