HR will Diskussion zwischen ARD und Verlagen entspannen und gegenseitiges "Nichtwissen" abbauen
Archivmeldung vom 03.01.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Hessische Rundfunk (HR) versucht, den Streit zwischen der ARD und den Zeitungsverlegern zu deeskalieren. Voraussichtlich im Februar wird es zu einem Treffen zwischen Vertretern des HR und Gesandten regionaler Zeitungsverlage kommen. Das berichtet das Medienmagazin journalist in seiner Januar-Ausgabe.
Austauschen sollen sich bei dem Treffen allerdings nicht Intendanten und Direktoren auf der einen und Geschäftsführer auf der anderen Seite, sondern die verantwortlichen Onlineredakteure. Warum das hilfreich sein kann? "Ein Teil der Auseinandersetzung lässt sich wahrscheinlich mit Nichtwissen darüber erklären, wie die jeweils andere Seite arbeitet", sagt HR-Multimedia-Chef Tilo Barz dem Medienmagazin journalist.
Besonders BDZV-Präsident Mathias Döpfner hatte immer wieder die Onlinepräsenz der Öffentlich-Rechtlichen als zu "presseähnlich" kritisiert. Seit dem Urteil des Oberlandesgerichts Köln in Sachen Tagesschau-App haben mehrere ARD-Sender ihre Online-Angebote überarbeitet, zuletzt der WDR.
HR-Multimedia-Chef Tilo Barz setzt dagegen auf den Austausch zwischen den Beteiligten, schon deshalb, weil es "keine klare Grundlage" dafür gebe, wie man die Online-Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender "gerichtsfest" machen könne. Die Praxis der ARD-Häuser basiere "auf Annahmen und Interpretationen. Da kann man gar nicht sagen, der eine hat Recht, der andere hat Unrecht", so Barz gegenüber dem journalist.
Auch der HR setzt zunehmend auf Videos. Allerdings müsse man dabei das Nutzerinteresse im Blick haben, so Barz. Und Nutzer würden Text nun mal als wesentlichen Träger eines Online-Angebots auffassen. "Wenn wir ein Flugblatt erstellen und es über dem Wald abwerfen, ist das keine Auftragserfüllung", so Tilo Barz im journalist.
Die Januar-Ausgabe des journalists ist heute erschienen. http://www.journalist-magazin.de/
Quelle: journalist - Das Medienmagazin (ots)