Spotify schluckt Musikrechte-Lizensierer Loudr.fm
Archivmeldung vom 14.04.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNur zehn Tage nach seinem IPO übernimmt der weltgrößte Musik-Streaming-Dienst Spotify den Musikrechte-Lizensierer Loudr.fm. Durch automatisierte Entlohnung von Musikrechte-Inhabern soll der Zukauf vor weiteren Rechtsstreitigkeiten schützen - zuletzt wurde Spotify in Kalifornien von einem Label verklagt. Über den Kaufpreis haben beide Unternehmen Stillschweigen vereinbart.
Klage über 1,6 Mrd. Dollar
Für Spotify ist der Kauf eine Investition in die Zukunft: Das 2013 in San Francisco gegründete Loudr.fm soll dem Streaming-Dienst Klagen wie die durch Wixen Music Publishing vom Hals halten. Der Vertreiber erhob Anfang des Jahres Ansprüche über insgesamt mehr als 1,6 Mrd. Dollar und behauptete, Spotify habe seine User tausende Musikstücke ohne vorherige Abmachung mit dem Label streamen lassen. Wixen Music Publishing hält unter anderem die Lizenzen von Songs aus der Feder von Tom Petty oder The Doors.
Spotify wurde 2006 von Daniel Ek gegründet, war am 3. April an die New Yorker Börse gegangen und sorgte für einen Hype: Der Referenzpreis des Wertpapiers lag bei 132 Dollar. Der Einstandskurs war aufgrund großer Nachfrage mit 165,90 Dollar um 26 Prozent höher. Trotz fortwährender Verluste, die Spotify seit seiner Gründung einfährt, konnten die Umsätze in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Der Börsenwert des Unternehmens wird auf 26,5 Mrd. Dollar geschätzt.
Mehr als 71 Mio. Zahlkunden
Spotify versorgt derzeit rund 159 Mio. User mit Musik, 71 Mio. davon sind zahlende Kunden. Über das sogenannte "Freemium-Modell" - zahlende Nutzer können Musik offline hören und bekommen keine Werbeeinschaltungen - können Nutzer in weltweit 60 Ländern auf die Dienste Spotifys zugreifen. Damit hält das Unternehmen die Konkurrenz von Amazon, Apple oder Google in Schach. Zudem konnten die Schweden die Musikindustrie in den vergangenen Jahren entscheidend prägen: Aktuellen Marktschätzungen zufolge generieren sich rund 60 Prozent aller Umsätze der Musikindustrie über Streaming-Dienste.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Rudloff