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Commerzbank-Chef ist Presseliebling

Archivmeldung vom 10.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller ist der Liebling deutscher Medien. Kein anderer DAX-Manager erreichte im zweiten Quartal 2008 eine bessere Berichterstattung. Grund für die Bestnoten: Das als verlässlich bewertete Auftreten des Rheinländers während der Finanzkrise.

Commerzbank-Kollege Martin Blessing erreichte Rang zwei. Mit dem drittplatzierten E.ON-Chef Wulf H. Bernotat konnte ein weiterer Top-Manager aus einer viel diskutierten Branche bei der Presse punkten. Lob gab es zudem für Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber, der mit Platz vier nur knapp das Treppchen verfehlte. Dass Mayrhuber die Kranich-Linie aus der Verlustzone fliegen konnte, verlieh ihm in der Presse ein "zupackendes" Image. Heftige Kritik musste hingegen Telekom-Chef René Obermann einstecken. Das späte Verkünden des Abhörskandals brachte ihm den Vorwurf der "Vertuschung" ein. Die Folge: vorletzter Platz im Ranking. Schlusslicht wurde Reiseriese TUI. Dies ist das Ergebnis der Studie "Presseresonanz der Wirtschaftsführer im DAX notierter Unternehmen" von Landau Media in Zusammenarbeit mit Faktenkontor und Handelsblatt. Dazu wurde die Berichterstattung von 18 deutschen Zeitungen und Zeitschriften in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni 2008 untersucht.

Die negative Berichterstattung über Telekom-Chef Obermann ist neben der Spitzelaffäre auch auf die Stellenabbaumaßnahmen des Konzerns zurückzuführen. Einzig TUI-Chef Frenzel musste sich eine noch schlechtere Presse gefallen lassen. Grund hierfür war die heftig geführte Diskussion um den Verkauf der TUI-Tochter Hapag Lloyd. Frenzels Strategie gegenüber dem Großaktionär John Fredriksen wurde von Journalisten vielfach als "Einknicken" bewertet und ließ ihn "wankelmütig", "unentschlossen" und "schwach" erscheinen. Zusätzlich rückten ihn vermeintlich "magere Renditen und zu hohe Schulden" (FTD) in ein schlechtes Presselicht. Da ist es ein schwacher Trost, dass Frenzel in der Quantität der Berichterstattung weit vorn im Ranking steht. Von allen DAX-Managern war sein Name am viert häufigsten in den bekanntesten Printmedien zu lesen. Den ersten Platz in der Medien-Aufmerksamkeit sicherte sich Deutsche Bank Vorstandschef Josef Ackermann. Die negative Bilanz seines Hauses im ersten Quartal 2008, bedingt durch die Immobilien Krise in den USA, sorgte für gehöriges Rauschen im deutschen Blätterwald. Auf Rang zwei steht erneut René Obermann, der wieder die Schlagzeilen auf sich zog. Siemens-Vorstandsvorsitzenden Peter Löscher wurde Dritter.

Die Top-10 der Medienlieblinge unter den CEOs

1. Klaus-Peter Müller (Commerzbank) 2. Martin Blessing (Commerzbank) 3. Wulf H. Bernotat (E.ON) 4. Wolfgang Mayrhuber (Deutsche Lufthansa) 5. Jürgen Hambrecht (BASF SE) 6. Dieter Zetschke (Daimler) 7. Herbert Hainer (adidas) 8. Martin Winterkorn (VW) 9. Eckhard Cordes (Daimler) 10. Peter Löscher (Siemens)

Die Top-10 der meist genannten CEOs

1. Josef Ackermann (Deutsche Bank)

2. René Obermann (Deutsche Telekom)

3. Peter Löscher (Siemens)

4. Michael Frenzel (TUI)

5. Frank Appel (Deutsche Post)

6. Jürgen Grossmann (RWE)

7. Martin Winterkorn (VW)

8. Wolfgang Mayrhuber (Deutsche Lufthansa)

9. Wulf H. Bernotat (E.ON)

10. Dieter Zetsche (Daimler)

Untersuchungszeitraum: 01.04.-30.06.2008 Quelle: 18 dt. Zeitungen und Zeitschriften, Analyse: Landau Media AG

Hintergrund zur Studie: Die Wirtschaftsführeranalyse von Landau Media in Zusammenarbeit mit Faktenkontor und Handelsblatt analysiert jedes Quartal die Presseresonanz der Wirtschaftsführer im Dax notierter Unternehmen. Es wird die Berichterstattung in 18 meinungsführenden deutschen Zeitungen und Zeitschriften analysiert und daraus ein Ranking der Wirtschaftsführer erstellt. Dazu werden die Nennungen pro Wirtschaftsführer im Untersuchungszeitraum aufgelistet. Zusätzlich werden die Aussagen zu den jeweiligen CEOs nach ihrer Tonalität gewertet und gerankt.

Quelle: Landau Media AG

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