Cembalist verlangt nach Konzertabbruch mehr Respekt vom Publikum - Künstler wiederholt Auftritt in Köln
Archivmeldung vom 25.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Cembalist Mahan Esfahani hat vor seinem Auftritt am Aschermittwoch in Köln mehr Respekt vom Publikum gefordert. "Das Recht auf freies Spiel ist in der Demokratie dasselbe wie das Recht auf freie Meinung", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Esfahani bezog sich auf den Eklat, der sich mit seinem Auftritt in der Kölner Philharmonie Ende Februar vergangenen Jahres verbindet: Als er in einen Konzert, das unter anderem Werke von Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bach enthielt, auch das Stück "Piano Phase" von Steve Reich spielte, erzwangen laut protestierende Zuhörer den Abbruch dieser Nummer.
Esfahani beklagte, noch nie bei einem Konzert so gestört worden zu sein wie in Köln, zumindest noch nie "auf so eine lautstarke und fast gewalttätige Art". An Aschermittwoch wird er in Köln wiederum Werke von Reich, darunter "Piano Phase", spielen.
Diesmal werden allerdings (deutsch gesprochene) Erläuterungen den Vortrag begleiten. Etliche Abonnenten seien offensichtlich mit einem Anspruch in die Philharmonie gekommen, den einzulösen er nicht verpflichtet sei, sagte er. Vielmehr sei es das Publikum, das ihm den Respekt schulde.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)