Olympia 2012: Durchbruch für Internet-TV
Archivmeldung vom 11.08.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Olympischen Sommerspiele in London haben offenbar den Durchbruch für TV-Live-Streams aus dem Internet gebracht. Jeder vierte Deutsche (25 Prozent) hat in den vergangenen Tagen Livebilder der Spiele auf seinem Computer oder Handy gesehen. Das ergab eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM.
„Die Olympischen Sommerspiele 2012 haben eine neue Ära des Fernsehens eingeläutet. Mit Olympia 2012 wurde Internet-TV zum Massenphänomen“, sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Dank immer größerer Bandbreiten machen Live-Streams mittlerweile richtig Spaß. Die Zuschauer konnten bei den Olympischen Spielen aus einem großen Online-Programmangebot der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender auswählen und so erstmals ihr persönliches Programm selbst zusammenstellen.“
Laut Umfrage haben sich insgesamt 86 Prozent der Bundesbürger Olympia-Wettkämpfe live angeschaut, bei den Männern waren es etwas mehr (88 Prozent) als bei den Frauen (82 Prozent). 15 Prozent schauten am PC, 14 Prozent am Laptop, 6 Prozent auf dem Smartphone und 4 Prozent am Tablet-Computer. „Immer mehr Verbrauchen schauen sich TV-Bilder auf dem Rechner, Tablet-Computer oder Handy an. Die zunehmende Verfügbarkeit von sehr schnellen mobilen Internet-Zugängen per LTE wird für einen weiteren Schub für das mobile und internetbasierte Fernsehen sorgen“, sagte Rohleder.
Insgesamt nutzten 25 Prozent der Deutschen auch andere Geräte als den Fernseher. Besonders hoch war der Anteil bei Männern mit 32 Prozent (Frauen: 18 Prozent), bei Jüngeren unter 30 Jahren mit 42 Prozent (Senioren über 65 Jahre: 10 Prozent) und bei Personen mit Abitur oder höherem formalen Bildungsabschluss mit 28 Prozent (Personen mit Hauptschulabschluss: 16 Prozent). Rohleder: „Die Olympischen Sommerspiele haben erstmals einen Blick in die Fernsehwelt der Zukunft geöffnet. Das Internet befreit das Fernsehen von festen Orten, Zeiten und Programmen. Internet-TV ist mobil, zeitunabhängig und individuell.“
Zur Methodik: Basis der Angaben ist eine repräsentative Umfrage von Forsa für den BITKOM. 1008 Personen ab 14 Jahre wurden am 7. und 8. August befragt. Nicht gefragt wurde, ob das Schauen am Rechner oder Smartphone per Stream oder DVB-T erfolgte. Allerdings ist der Anteil der DVB-T-Haushalte in Deutschland gering: Laut „TV Monitor“ 2011, den das Marktforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des Satellitenbetreibers Astra durchgeführt hat, waren es Ende vergangenen Jahres knapp 5 Prozent – und diese sehen in der Regel am TV-Gerät fern und nicht am PC oder Laptop.
Quelle: BITKOM