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Privatsender blockieren Digital-TV auf der Funkausstellung

Archivmeldung vom 01.09.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

RTL, Sat.1 & Co. verbieten die Einspeisung ihrer Digitalprogramme in das Messe-TV-Netz. Aussteller müssen auf DVB-T oder eigene Sat-Antennen ausweichen. Digitales, hochauflösendes (HDTV) oder zeitversetztes Fernsehen - das werden eines der größten Highlights auf der diesjährigen Berliner Funkausstellung (2.-7. September) sein.

Damit die Aussteller ihre Geräte mit möglichst vielen Programmen demonstrieren können, gibt es auf dem Gelände seit Jahrzehnten eine Ringleitung, in die während der Messe immer besonders viele TV-Sender eingespeist werden.  Doch auch dieses Mal werden hierüber die großen Privatsender nicht digital zu empfangen sein.

Nach Informationen des Medienmagazins DIGITAL FERNSEHEN haben sowohl die RTL Group als auch die ProSiebenSat.1 Media AG der Messe Berlin die digitale Einspeisung ihrer Programmsignale verweigert. Man wolle auf der Messe, auf der die Privatsender wieder einmal kaum vertreten sind, keinen Präzedenzfall schaffen. Solange es keine Einigung über die digitale Einspeisung mit den großen Kabelnetzbetreibern gebe, dürfe niemand in Deutschland die digitalen Satellitensignale der Privatsender in Kabelsignale umwandeln. Aussteller, die trotzdem auf ihren Digitalgeräten die Privatsender wiedergeben wollen, müssen deshalb auf den DVB-T-Empfang über die Luft ausweichen. Oder sie installieren eine eigene Sat-Antenne vor der Messehalle.

Nach Informationen von DIGITAL FERNSEHEN blockieren die Privatsender die Digitalisierung der Kabelsignale, die mehr als die Hälfte der Haushalte versorgen, in Deutschland absichtlich. "In der rein digitalen TV-Welt wäre noch viel Platz für neue Konkurrenten, die Privatsender würden dadurch aber rund 15% ihres Marktanteils verlieren. Deshalb ist es aus deren Sicht verständlich, möglichst lange noch die analoge, gewinnbringende Gegenwart wahren zu wollen", so DIGITAL FERNSEHEN-Herausgeber und Geschäftsführer Stefan Hofmeir. "Erst wenn sie intern ein funktionierendes Digitalkonzept mit neuen Pay-Programmen fertig entwickelt haben, werden sie den Schritt in die digitale Zukunft gehen."

Quelle: Pressemitteilung Auerbach Verlag und Infodienste GmbH

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