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WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn: 'Öffentlich-rechtliche Angebote sollen Filterblasen platzen lassen'

Archivmeldung vom 29.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
WDR-Archivhaus in Köln
WDR-Archivhaus in Köln

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC-BY-SA-4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Jörg Schönenborn, WDR-Programmdirektor für Information, Fiktion und Unterhaltung, hat in der heutigen Sitzung des Rundfunkrates (29.6.2021) seine Überlegungen zur Weiterentwicklung der Mediathek vorgestellt. Die Nutzerinnen und Nutzer müssten in der Mediathek ein auf ihre persönlichen Wünsche und Interessen zugeschnittenes Programm finden – und gleichzeitig mehr Raum für Kommentare und Debatten bekommen.

Wichtig hierfür sei eine schnelle technische Weiterentwicklung. Hierzu solle auch das im Rahmen der ARD-Digitalagenda beschlossene Kompetenzzentrum Künstliche Intelligenz beitragen, das im WDR aufgebaut werde.

Jörg Schönenborn: „Wir brauchen einen vielfaltsgetriebenen öffentlich-rechtlichen Algorithmus, der dem Auftrag verpflichtet ist, zu informieren und zu bilden – einen Algorithmus, der gerade nicht dazu dient, das Publikum in Blasen zu fangen, sondern diese Blasen platzen zu lassen.“

Darüber hinaus kündigte Schönenborn den Ausbau von WDR-Angeboten im Digitalen an. Es gebe zahlreiche WDR-Angebote, die im Netz sehr erfolgreich seien, etwa Quarks, Die Maus, die Sportschau oder WDR aktuell. „Jetzt geht es darum, bestehende Programme für die digitale Nutzung umzuwandeln und gleichzeitig in neue digitale Formate zu investieren“, so Schönenborn. Der WDR als öffentlich-rechtlicher Sender mache Programm für alle und müsse deshalb gezielt auch diejenigen Menschen ansprechen, die er bislang nicht oder nur wenig erreiche. Dabei gehe es nicht darum, immer mehr Inhalte zu produzieren, sondern passgenaue Inhalte: „Angebotsvielfalt sollten wir nicht daran messen, wie viel wir herstellen. Sondern wie viel davon das Publikum erreicht“, erklärte Schönenborn.

Die aktuelle EURO zeige, wie sehr Live-Ereignisse auch weiterhin verbindende Elemente seien – unabhängig vom Ausspielweg. Die EURO versammele die Menschen aktuell gemeinsam vor den Bildschirmen – im Fernsehen und in immer größeren Teilen auch in der Mediathek.

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)


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