Rundfunkbeitrag: BR-Intendant für Inflationsausgleich
Archivmeldung vom 19.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, hat sich in der laufenden Debatte um eine Erhöhung des Gebührenbeitrags für einen Inflationsausgleich ausgesprochen. "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge", sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit". "Beim Trinkwasser würde niemand sagen, es darf die nächsten zehn Jahre nicht teurer werden, selbst wenn das Wasser schlechter wird."
Seit 2009 sind die Etats der Öffentlich-Rechtlichen eingefroren. Wenn das so weitergehe, könne "es peu à peu nur schlechter werden", so Wilhelm. "Und zwar im Programm".
Darüber hinaus möchte der BR-Intendant das Verfahren zur Ermittlung des Finanzbedarfs ändern. Bisher darf ein Sender die Einsparungen, die er erreicht, nicht wieder verwenden. Genau das will Wilhelm ändern. "Das wäre ein starker Anreiz für Sparsamkeit und Innovation."
Kritisch äußerte sich Wilhelm über die politische Berichterstattung der Medien, auch der von ARD und ZDF: "Ich glaube in der Tat, dass sich das Spektrum der öffentlichen Meinung in unserer Gesellschaft in der Mitte konzentriert hat." Den Vertrauensverlust vieler Menschen in Medien bewertet der BR-Intendant so: "Nach aktuellen Studien besitzen die Qualitätsmedien noch immer eine sehr hohe Glaubwürdigkeit. Grundsätzlich aber ist die Beobachtung richtig, es ist etwas ins Rutschen gekommen in unserer Gesellschaft." In diesem Kontext sagte der BR-Intendant auch: "Wenn das Spektrum dessen, was der Journalismus diskutiert, deutlich neben dem lag, was in der Gesellschaft diskutiert wird, dann kam es zu Korrekturen." Stünde in Bayern eine Landtagswahl an, "hätte ich im Ergebnis" den AfD-Spitzenkandidaten in eine TV-Runde mit allen relevanten Parteien eingeladen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur