Schriftsteller und Förster kritisiert Winterfütterungen
Archivmeldung vom 10.12.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bestsellerautor und Förster Peter Wohlleben hat sich für die Abschaffung der privaten Jagd ausgesprochen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Wohlleben: "Die Jäger wären darüber sicher nicht glücklich. Da würde es wohl große Widerstände geben. Aber einen Versuch wäre es wert."
Als Vorbild führte Wohlleben den Kanton Genf in der Schweiz an, wo man schon vor 40 Jahren die private Jagd verboten habe. "Das hat dazu geführt, dass die meisten Arten über die natürliche Regulierung hinaus, keinerlei Eingriffe durch den Menschen mehr benötigen", betonte er. Nur beim Schwarzwild müsse in Ausnahmefällen von Amts wegen noch geschossen werden.
Gleichzeitig kritisierte Wohlleben die von vielen Jägern durchgeführten Wildfütterungen im Winter. Auch sie seien ein Eingriff in die natürliche Regulation der Pflanzenfresser, zu denen unter anderen Rehe und Hirsche gehörten. "Weil es im Winter kalt ist, ist der Energiebedarf relativ hoch und gleichzeitig gibt es wenig zu fressen", sagte der Experte. So würden die Wildbestände gezielt niedrig gehalten. Die zusätzlichen Fütterungen durch den Menschen störten diesen natürlichen Kreislauf.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)