Springer verschafft sich Luft im Übernahmeverfahren von Pro 7
Archivmeldung vom 19.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Gespräche am Dienstag und Mittwoch zwischen Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, und Haim Saban, Noch-Eigentümer von ProSieben Sat 1, sind vorläufig beendet. Verlagssprecherin Edda Fels sagte dem Tagesspiegel: "Die Gespräche am Dienstag und Mittwoch verliefen sehr konstruktiv."
Über den konkreten Inhalt und das
Ergebnis wollte sie keine nähere Auskunft geben. Sie sagte jedoch:
"Es gibt keinerlei Anlaß, davon auszugehen, dass man sich nicht über
das weitere Vorgehen wird verständigen können."
Wie der Tagesspiegel aus dem Umfeld der Verhandlungspartner
erfuhr, wurde vereinbart, dass Haim Saban auf die im Kaufvertrag mit
Springer vereinbarte Forderung verzichtet, vom 23. Januar an
Verzugszinsen in Höhe von rund 823.000 Euro pro Tag überwiesen zu
bekommen. Damit hat sich Springer Luft verschafft, um nach der für
den 27. Januar erwarteten kartellrechtlichen Untersagung der
Übernahme weitere Schritte zu prüfen.
Noch läßt sich Springer die
Option offen, ob der Klageweg beschritten, oder ein Antrag auf
Ministererlaubnis gestellt wird, um gegen das Kartellveto vorzugehen.
Eine Klage könnte bis zu eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Daher
erscheint der Antrag auf Ministererlaubnis wahrscheinlicher. Hier
wäre eine Entscheidung binnen vier Monaten nach Eingang des Antrags
beim Bundeswirtschaftsministerium zu erwarten.
Quelle: Presssemitteilung Der Tagesspiegel