Privatsender: Überlebenskampf trotz Markterholung
Archivmeldung vom 22.07.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Stimmung unter den deutschen Privatsendern ist verhalten. Obwohl sich für das laufende Jahr eine leichte wirtschaftliche Erholung abzeichnet, werden die Sender deutlich hinter früheren Umsatzzahlen zurückbleiben. So lautet die aktuelle Prognose des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) .
Laut einer Befragung im Mitgliederkreis
wird zwar eine leichte Markterholung sowie ein Wachstum bei den
Werbeumsätzen erwartet. Auch Pay-TV- und Teleshoppingumsätze sollen
steigen. Doch die Vergleichsbasis 2009 ist äußerst niedrig. Die
Werbeumsätze werden weiter deutlich unter dem Niveau der Jahre 2007 und
2008 bleiben.
Angriff auf öffentlich-rechtlichen Rundfunk
"Auch wenn die konjunkturelle Krise überstanden scheint, bleiben die strukturellen Probleme im deutschen Medienmarkt bestehen. Sie liegen insbesondere in den in Deutschland einzigartigen Wettbewerbsverzerrungen durch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten", kritisiert VPRT-Präsident Jürgen Doetz. 2009 verfügten die Öffentlich-rechtlichen über Erlöse aus Gebühren und anderen Einnahmen von rund 8,4 Mrd. Euro und haben damit laut Doetz den Markt für private Medienangebote deutlich begrenzt.
Der VPRT fordert von der Politik daher die Schaffung
"fairer Wettbewerbsbedingungen". Wettbewerbsnachteile für private Radio-
und TV-Anbieter sollen abgebaut werden. Daneben spiele auch der
Wettbewerb mit globalen Playern eine immer größere Rolle, so Doetz.
Plus vier Prozent im TV
Die befragten Experten erwarten für den Gesamtmarkt 2010 ein Wachstum von vier Prozent bei der TV-Werbung. Die Radiowerbung soll um 2,3 Prozent zulegen. Auch im Bereich Pay-TV geht es leicht aufwärts. Die Zuwächse werden etwa 5,4 Prozent betragen. Der Teleshoppingbereich soll gar um zehn Prozent zulegen.
Quelle: pressetext.deutschland Claudia Zettel