Attila Hildmann, Bill Gates, Querdenker: Danach suchten die Deutschen im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien
Archivmeldung vom 17.12.2020
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Freigeschaltet durch André OttEin unerwarteter Nebeneffekt der Corona-Pandemie: Die Deutschen interessieren sich viel mehr für Verschwörungstheorien als in den Jahren zuvor. Das ergab eine Analyse der Online-Visibility-Management-Plattform Semrush.
So gingen allein im Mai 823.000 Suchanfragen nach Microsoft-Gründer Bill Gates ein, der für viele Verschwörungstheoretiker das Feindbild schlechthin zu sein scheint. Im selben Monat suchten die Deutschen knapp 1,2 Millionen Mal nach Attila Hildmann, einem der wohl auffälligsten Köpfe dieser Bewegung innerhalb der Bundesrepublik. Diese Zahl bedeutet einen sprunghaften Anstieg. So gingen im April gerade einmal 27.000 Suchanfragen für den Vegan-Koch ein.
Im August hatten unterdessen die Schlagworte "Qanon" mit 368.000 und "Querdenker" mit 165.000 Suchanfragen ihr Jahreshoch und lagen damit beide deutlich über ihrem Monatsdurchschnitt (Qanon: 163.950; Querdenker: 43.360). Bereits im Frühjahr zogen die Suchbegriffe "Deep State" und "neue Weltordnung" das Interesse auf sich, die mit Höchstwerten von 40.500 bzw. 22.200 Eingaben aber gegenüber anderen deutlich abfallen.
"Unsere Analysen und Studien bilden lediglich Interessen ab, mit denen sich die Deutschen online beschäftigen. Die Interpretation liegt natürlich immer im Auge des Betrachters. Aber wir können zu jedem Thema Daten zur Verfügung stellen, die Trends, Stimmungsbilder oder, wie in diesem Fall, Interessenschwerpunkte abbilden", so Evgeni Sereda, Senior Marketing Manager DACH bei Semrush.
Methodik
Semrush hat analysiert, wie häufig die Bundesbürger 2020 nach Begriffen im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien suchten. Dazu wurde die Häufigkeit der Eingabe der jeweiligen Schlagwörter von Januar bis Oktober 2020 erhoben.
Quelle: Semrush (ots)