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Hausarzt bei psychischen Beschwerden erster Ansprechpartner

Archivmeldung vom 06.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de

Wer sich oft traurig oder ausgelaugt fühlt, kann als Erstes zum Hausarzt gehen. "Zum Glück stellen psychische Probleme kein so großes Tabu mehr dar wie früher, aber manche Patienten scheuen sich noch, sie beim Hausarzt anzusprechen", sagt der Haus- und Betriebsarzt Dr. Christoph Grassl aus München im Patientenmagazin "HausArzt".

Doch gerade auch für solche Beschwerden seien Hausärzte da. "Wenn Sie sich häufig müde und erschöpft fühlen, nicht wissen, was mit Ihnen los ist, kann das eine beginnende Depression sein." Als Hausarzt mache er in solchen Fällen den großen Check mit Blutbild, um abzuklären, ob körperlich alles in Ordnung ist. "Aber ich spreche auch die familiäre und berufliche Situation an", erläutert der Mediziner.

"Mein Ziel ist es zu verhindern, dass die Patienten noch tiefer in ein Loch geraten." Oft schreibe er sie daher erst einmal für zwei bis drei Wochen krank. Zudem verordne er viel Ruhe, Bewegung, eventuell ein Antidepressivum oder ein leichtes Schlafmittel. Mit dieser niedrigschwelligen Behandlung lasse sich schon viel erreichen "und bei bis zu 80 Prozent der Patienten eine Depression verhindern".

Körperliche Beschwerden oft psychosomatisch

Manche Patienten kommen laut Grassl mit körperlichen Beschwerden wie Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen oder ständigen Infekten. "Vielen davon ist nicht bewusst, dass zahlreiche Beschwerden psychosomatisch sind und eine Depression dahinterstecken kann." Ein Hausarzt ersetze zwar keinen Psychotherapeuten, aber er könne den Patienten auf die richtige Spur bringen, erläutert der Mediziner. Gerade Menschen mit Burn-out seien oft so erschöpft, dass sie erst einmal Ruhe bräuchten. "Der nächste Schritt ist dann die Überweisung zur Psychotherapie oder an eine psychosomatische Klinik."

Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)


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