Schmerzhafte Streicheleinheiten
Archivmeldung vom 22.04.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakMigränepatienten leiden zumindest während der Attacken häufig unter einer Überempfindlichkeit der Haut. Dieses Symptom kann vor einer drohenden Verschlimmerung warnen.
Manche Menschen sind extrem berührungsempfindlich. Haarekämmen, das
Überstreifen von Kleidung oder das Tragen von Schmuck ist für sie
unangenehm bis schmerzhaft. Migränepatienten sind von einer Allodynie,
wie das Syndrom medizinisch heißt, zumindest während der Attacken oft
betroffen, ergab eine Studie.
Bis zu 68 Prozent betroffen
Dazu werteten Forscher des Albert Einstein Colleges in New York Daten von mehr als 16 500 Patienten aus, die unter Migräne oder anderen Kopfschmerzen litten. 68 Prozent der Teilnehmern, die unter einer chronischen, und 63 Prozent, die unter episodischen Migräne litten, waren während der Attacken überempfindlich gegenüber Berührungen. Unter den Studienteilnehmern mit Spannungskopfschmerzen waren es nur 37 Prozent. Frauen waren häufiger betroffen als Männer. Außerdem erhöhten Übergewicht und Depressionen das Risiko einer Berührungsüberempfindlichkeit.
Tritt eine Allodynie auf, kann sie darauf hinweisen, dass die Migräne sich verstärkt und die Attacken in Zukunft häufiger auftreten“, warnt Studienleiter Marcelo Bigal. Möglicherweise sollten Patienten, die über eine Berührungsüberempfindlichkeit klagen, stärkere Medikamente bekommen.