Gebrechliche, die viel sitzen, sterben deutlich früher
Archivmeldung vom 22.08.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGebrechliche Menschen mittleren Alters, die sich wenig bewegen und viel Zeit sitzend verbringen, haben ein höheres Sterberisiko. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Dalhousie University in ihrer aktuellen Erhebung. Eine Steigerung des Risikos bei nicht gebrechlichen Menschen, die inaktiv sind, konnte hingegen nicht festgestellt werden.
Daten über Aktivitäts-Tracker
Zahlreiche Studien haben bereits die Vorteile körperlicher Aktivität auf die Gesundheit untersucht, kaum Daten existieren jedoch zu wenig Bewegung und dem Sterberisiko in Zusammenhang mit Gebrechlichkeit. Die Gebrechlichkeit bezieht sich dabei auf den gesamten Gesundheitszustand, der durch die Anzahl der gesundheitlichen Probleme bestimmt wird.
Um zu untersuchen, ob das Ausmaß der Gebrechlichkeit und längeres Sitzen mit einem höheren Sterberisiko in Zusammenhang stehen, haben die Experten die Daten von 3.141 Erwachsenen über 50 Jahren ausgewertet, die 2003/2004 und 2005/2006 an der National Health and Nutrition Examination Survey teilnahmen. Während der Wachzeiten wurden Aktivitäts-Tracker getragen. In der Folge wurden sie mit einem "Frailty Index" mit 46 Punkten beurteilt. Die Teilnehmer wurden bis 2011 oder bis zum Zeitpunkt ihres Todes begleitet.
Auch moderate Bewegung hilft
Laut Forschungsleiterin Olga Theou steht bei einem niedrigen Frailty Index, die sitzend verbrachte Zeit nicht mit dem Todesrisiko in Verbindung. "Langes Sitzen stand nur dann mit einem erhöhten Sterberisiko in Zusammenhang, wenn gefährdete oder gebrechliche Personen nicht die empfohlenen 2,5 Stunden moderater körperlicher Aktivität pro Woche erreichten."
Die Studienautoren merken an, dass nicht ausreichend Daten zu stärker gebrechlichen Personen zur Verfügung standen, in der Studie eine eigene Kategorie zu erstellen. Laut Theou bringen bereits einfache Dinge wie das Aufstehen und sich mit Gehhilfen im Haus bewegen, gebrechlichen Menschen Vorteile. Die Ergebnisse wurden im "Canadian Medical Association Journal" veröffentlicht.
Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann