Aktuell publizierte Analyse von Omega-3-Studien sorgt für Verwirrung - Omega-3-Fettsäuren sind doch wichtig!
Archivmeldung vom 11.04.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlOmega-3-Fettsäuren sind lebenswichtige Nährstoffe, die für die Entwicklung der Gehirn- und Sehleistung benötigt werden. Eine gute Versorgung kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen einschließlich deren lebensbedrohlichen Komplikationen vorbeugen.
Viele Studien belegen zudem, dass Menschen
mit rheumatischen Erkrankungen von einer an Omega-3-Fettsäuren
reichen Ernährung profitieren, weil aus ihnen gebildete
hormonähnliche Stoffe entzündungshemmende Wirkung entfalten.
Fachgesellschaften empfehlen, zwei Fischmahlzeiten pro Woche; eine
davon sollte aus fettreichem Kaltwasserfisch - Lachs, Hering,
Makrele, Thunfisch, Sardine - bestehen. Dies betonen auch Lee Hooper
und sein Team, die Autoren einer am 24. März 2006 im British Medical
Journal (BMJ) erschienenen Metaanalyse 1). Die Ergebnisse ihrer
Auswertung von insgesamt 89 Omega-3-Studien sorgten allerdings für
Verwirrung, denn fälschlicherweise wurde daraus geschlossen, dass
generell der Nutzen von Omega-3-Fettsäuren fraglich sei. Dr. Peter
Singer, einer der führenden Experten für Omega-3-Fettsäuren in
Deutschland, sowie anerkannte Wissenschaftler weltweit kritisieren
insbesondere die Methodik der Metaanalyse von Dr. Hooper und seinem
Team sowie die Auswahl der Studien und lehnen beides als
unwissenschaftlich ab. "Ihr stehen über 15.000 Publikationen über
Omega-3-Fettsäuren mit positiven Resultaten gegenüber. Sie können
durch eine einzelne Negativmeldung nicht in Frage gestellt werden,"
kommentiert Dr. Peter Singer.
Es besteht also kein Anlass, an der günstigen Wirkung von Omega-3-Fettsäuren zu zweifeln. Mindestens 0,3 Gramm der langkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) aus marinen Quellen - also Fisch und speziellen Meeresalgen - sollte jeder Mensch täglich zu sich nehmen. Lachs, Hering, Makrele, Thunfisch und Sardine enthalten besonders viel dieser wertvollen Fettsäuren. Wer keinen Fisch mag oder verträgt, kann Omega-3 auch in Form von Kapseln mit Fischöl oder DHA-Algenöl oder mit angereicherten Omega-3-Produkten wie Brot, speziellen Margarinesorten oder mit DHA angereicherten Eiern zu sich nehmen. Die Einnahme größerer Mengen EPA/DHA zu therapeutischen Zwecken - z. B. zur Verminderung des Risikos eines zweiten Herzinfarkts, zur Senkung von Bluthochdruck und der Triglycerid-Werte im Blut, bei rheumatoider Arthritis, bei Neurodermitis oder Psoriasis (Schuppenflechte) - sollte unbedingt mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Quelle: Pressemitteilung Arbeitskreis Omega-3 e. V.