Lebensbedrohlicher US-Trend erreicht Mädchen und junge Frauen in Deutschland: Magersucht als Lifestyle
Archivmeldung vom 05.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt„Du sollst nichts essen, ohne dich schuldig zu fühlen!“ und „Dünn sein ist wichtiger als gesund sein!“. So lauten zwei ihrer „10 Gebote“. Die sie befolgen – manchmal bis in den Tod –sind Mädchen und junge Frauen, die sich „Pro-Anas“ nennen: Mitglieder der weltweiten „Pro-Anorexie“-Bewegung.
Magersucht als Lifestyle – dieser gefährliche Trend aus den USA
breitet sich jetzt auch massiv in Deutschland aus, berichtet die
Frauenzeitschrift WOMAN in ihrer neuen Ausgabe (Erscheinungstermin 6.
September 2005).
In Internetforen und Fernsehshows wird die tödliche
Gefahr verharmlost. Vorbilder der „Pro-Anorexie“-Bewegung:
spindeldürre Models und junge Kino-Stars wie Lindsay Lohan.
Ana ist nicht bloß die Abkürzung des Fachbegriffs für Magersucht.
Es ist die Verniedlichung einer Ess-Störung, an der fast jede fünfte
Betroffene stirbt. Von allen psychischen Krankheiten ist Magersucht
die tödlichste. In Deutschland leiden heute schätzungsweise 700 000
Menschen unter Ana und ihrer Schwester Mia, der Bulimie.
Im Internet geht Ana auf die Suche nach Freunden. Und findet sie.
In Web-Foren treffen sich die Pro-Anas regelmäßig und reden übers
Hungern – mit fast schon religiöser Hingabe.
In „Thinspiration“-
Galerien geben Fotos von dürren Models und Schauspielerinnen das Ziel
vor: eines Tages so dünn zu sein wie Kate Moss, wie Nicole Richie und
ihre Freundin Lindsay Lohan.
Jan Nedoschill, Kinder- und Jugendpsychiater der Uniklinik
Erlangen, warnt in WOMAN: „Diese Internetseiten sind gefährlich! Hier
bestärken sich die Betroffenen gegenseitig, dass das Hungern all ihre
Probleme lösen wird – und gemeinsam rutschen sie immer tiefer in ihre
Ess-Störung hinein.“
Quelle:Prressemitteilung WOMAN