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STIKO-Vorsitzender: "Keine Hinweise auf schwerere Krankheitsverläufe bei Kindern und Jugendlichen durch Delta-Variante"

Archivmeldung vom 01.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Arzt Büro Doktor
Arzt Büro Doktor

Bild:pexels

Prof. Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO), sieht keine Hinweise auf schwerere Krankheitsverläufe bei Kindern und Jugendlichen durch die Delta-Variante. "Wenn man sich die Daten genau anschaut, sowohl der ECDC als auch der UK-Berichterstattung, dann kann man eigentlich nicht finden, dass es einen Hinweis darauf gibt, dass die Delta-Variante zu schwereren Krankheitsverläufen bei Kindern und Jugendlichen führt", sagte der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission in einem Interview für die "maybrit illner"-Ausgabe am Donnerstag, 1. Juli 2021, um 22.15 Uhr im ZDF.

Die "etwas hektischen Meldungen über die Bedeutung der Delta-Variante in dieser Altersgruppe" seien daher nicht nachvollziehbar. Natürlich wisse die STIKO, dass es, wenn man die Kinder und Jugendlichen nicht impft, vermehrt Infektionsfälle geben werde. Aber "die Auswirkungen auf die Hospitalisierung sowohl in dieser Altersgruppe als auch in der Gesamtbevölkerung ist eher gering“ und damit auch auf den weiteren Verlauf der Pandemie in Deutschland unwesentlich, betonte Mertens.

Ob Impfungen für Kinder und Jugendliche daher allgemein empfohlen werden könnten, werde weiterhin "genau geprüft". Besonders die steigende Anzahl von Herzmuskelentzündungen nach mRNA-Impfung in den Vereinigten Staaten bedürfe noch einer genauen Analyse, so der STIKO-Vorsitzende. "Bei dem jetzt zugelassenen Impfstoff für die Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen, da werden wir noch etwa drei bis vier Wochen brauchen, um auch die Ergebnisse zu erhalten, die jetzt gerade die Fragen möglicher Nebenwirkungen dieser Altersgruppe endgültig klärt."

Prof. Thomas Mertens: STIKO-Empfehlung zur Verkürzung von Impfabständen in wenigen Tagen

Dagegen wird die Ständige Impfkommission schon in Kürze eine Stellungnahme zu Impfabständen und deren möglichen Verkürzung bei AstraZeneca und sogenannten heterologen Zweitimpfungen mit einem mRNA-Vaccine abgeben. Mertens erklärte, dass er "zu allen denkbaren Impfsituationen in wenigen Tagen eine Empfehlung" erwarte und es in Einzelfällen auch zu Verkürzungen der Abstände kommen könnte.

Quelle: ZDF (ots)


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