85 Prozent der Internetapotheken versenden ohne Rezept
Archivmeldung vom 17.07.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt85 Prozent der Internetapotheken bieten den Versand rezeptpflichtiger Medikamente ohne Vorlage eines ärztlichen Rezepts an. Dies hat das US-amerikanische Zentrum für Sucht und Substanzmissbrauch (National Center of Addiction and Substance Abuse, CASA) der Universität Columbia, New York, in einer Studie an 365 Internethändlern festgestellt.
Von den 15 Prozent, die ein Rezept verlangten, war die Hälfte mit einem Fax zufrieden - ohne zu berücksichtigen, dass ein Rezept mehrfach gefaxt werden kann. Auch wurde nicht kontrolliert, ob die Arzneimittel von Minderjährigen geordert wurden. Die CASA-Mitarbeiter untersuchten den Versand von Arzneimitteln mit Abhängigkeitspotenzial. Dazu gehörten verschiedene starke Schmerzmittel wie Fentanyl, Schlaf- und Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine oder Barbiturate sowie Stimulantien wie Amphetamin. CASA untersucht seit 2004 Internetapotheken und kam in den letzten Jahren zu ähnlichen Ergebnissen. "Die Studie zeigt, dass im Internet verschreibungspflichtige Medikamente ohne Rücksicht auf Suchtgefahr oder Nebenwirkungen verramscht werden. Das Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Verbraucherschutz", so Magdalene Linz, Präsidentin der Bundesapothekerkammer.
Quelle: ABDA