Stillen ist gesund und kann nicht warten
Archivmeldung vom 01.07.2017
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtEine aktuell vom BfR in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass zwar nur sechs Prozent der Bevölkerung es komplett ablehnt, wenn eine Frau ihr Baby in der Öffentlichkeit stillt, jedoch jeder Vierte dem Stillen im öffentlichen Raum zwiespältig oder ablehnend gegenübersteht. Insbesondere in Restaurants und Cafés besteht eine Diskrepanz zwischen der Akzeptanz des Stillens und dem Stillverhalten von Müttern.
Um die Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit zu erhöhen, hat die Nationale Stillkommission (NSK) am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) jetzt Botschaften formuliert, die stillende Frauen in ihrem Handeln stärken und der breiten Öffentlichkeit verdeutlichen sollen: Stillen tut gut und ist normal – egal unter welchen Umständen.
Laut BfR-Studie wächst mit dem Wissen über die gesundheitlichen Vorteile des Stillens auch die Akzeptanz. Hier ist also Aufklärungsarbeit gefragt. Auf Initiative des Bundesernährungsministeriums möchte die Nationale Stillkommission mit Kampagnen ihre Kernbotschaften „Stillen ist gesund“, „Stillen wird überall akzeptiert“ und „Stillen kann nicht warten“ vermitteln. Diese und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit sollen nicht als Einzelaktionen geplant werden, sondern in einem noch zu erarbeitenden Gesamtkonzept unter Einbeziehung verschiedener Institutionen, Verbände und Multiplikatoren umgesetzt werden.
Stillen ist das Natürlichste der Welt und Muttermilch die beste Nahrung für Säuglinge: gut verdaulich, hygienisch einwandfrei und richtig temperiert. Trotzdem stillen einige Frauen überhaupt nicht oder hören bereits nach wenigen Monaten auf. Für jede Zehnte der Befragten, die bereits abgestillt hatten, war die ablehnende Haltung in der Öffentlichkeit ein Grund für das Abstillen.
Einige Frauen werden immer Ruhe und Geborgenheit beim Stillen suchen, unabhängig von der Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit. Mehr Mut zum Stillen außer Haus könnten zusätzliche Stillräume erreichen. Insbesondere, wenn diese gut zu finden sind, z. B. über eine Smartphone-App. Die Schweiz macht es vor: Mit der sogenannten „mamamap“ können Mütter Stillorte in ihrer Nähe finden. Um ruhige Rückzugsorte besser erkennbar zu machen, eignen sich Initiativen wie in Australien, Großbritannien und Irland, wo Inhaber von Cafés oder Friseurläden ihren Betrieb mit Aufklebern als stillfreundlich kennzeichnen können.
Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (idw)