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Gesetzliche Krankenkassen in Hessen weigern sich vehement, das ambulante Operieren angemessen zu finanzieren

Archivmeldung vom 20.07.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

"Ambulant vor stationär" spart Kosten in Millionenhöhe / Krankenkassen machen diese schonenderen und wohnortnahen Operationen zum Auslaufmodell!

Das ambulante Operieren hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Patienten schätzen die kompetente, persönliche Betreuung durch den bereits bekannten, behandelnden Arzt und die Tatsache, dass sie in vertrauter häuslicher Umgebung schneller und besser genesen als im Krankenhaus. Die gesetzlichen Krankenkassen haben u.a. auf Grund der niedrigen Kosten das ambulante Operieren durch niedergelassene Ärzte ausdrücklich gefördert. Umso unerklärlicher ist der plötzliche Kurswechsel, den die hessischen Krankenkassen - allen voran die AOK Hessen - eingeschlagen haben. Der Vorstand der KV Hessen nimmt mit Überraschung die vehemente Weigerung der hessischen Krankenkassen zur Kenntnis, ambulante Operationen entsprechend der seit April 2005 gültigen neuen Abrechnungsbestimmungen auch in Zukunft angemessen zu vergüten.

"Dabei wären die Krankenkassen gut beraten, einer angemessenen Kostenübernahme zuzustimmen. Die identischen Leistungen kosten im Krankenhaus ein Vielfaches", so Dr. Gerd W. Zimmermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV Hessen.

Die Situation ist brisant. Wenn die Krankenkassen die ambulanten Operationen nicht mehr angemessen vergüten, wie dies in den bisherigen Strukturverträgen der Fall war, können die
niedergelassenen ambulanten Operateure nicht mehr kostendeckend arbeiten. "Weitere Honorareinbußen können sich die Fachärzte einfach nicht mehr leisten", so Dr. Margita Bert, die Vorstandsvorsitzende der KV Hessen. Lange Wartezeiten bei aufschiebbaren Operationen und
"englische Verhältnisse" für die Patienten werden die Folge sein. "Die Krankenkassen werden in massiven Erklärungsnotstand gegenüber ihren Versicherten kommen", progostiziert Dr. Zimmermann.

Die Patientenzufriedenheit mit den ambulanten Operationen ist enorm hoch: 98 Prozent der Patienten würden sich wieder ambulant operieren lassen. Nachdem die Kassen in den letzten Jahren durch die Verlagerung stationärer Eingriffe in die ambulante Versorgung jährlich Kosten in Millionenhöhe eingespart haben, bleibt es für Dr. Zimmermann unerklärlich, warum die Kassen dieses Einsparpotential in Zukunft nicht mehr nutzen wollen.

Pressemitteilung Kassenärztliche Vereinigung Hessen vom 20.07.2005

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