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Arzt kritisiert leichtfertige Ritalin-Vergabe an Kinder

Archivmeldung vom 06.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ritalin Bild: Octavio L
Ritalin Bild: Octavio L

Der Kinderarzt und Entwicklungsforscher Remo Largo wirft Ärzten und Eltern vor, Kindern viel zu leichtfertig das beruhigende Medikament Ritalin zu geben. "Ritalin ist ein Betäubungsmittel mit erhöhter Rezeptpflicht; wenn es auf der Straße gehandelt wird, gilt das als Delikt. Gleichzeitig wird es, zumeist ohne Notwendigkeit, an Kinder abgegeben", sagte Largo der "Zeit".

Er bezieht sich auf eine Untersuchung der Barmer Ersatzkassen, wonach die ADHS-Diagnosen um 42 Prozent in fünf Jahren zugenommen hätten. Ritalin ist ein Betäubungsmittel mit erhöhter Rezeptpflicht. Er warnt vor amerikanischen Verhältnissen. In den USA gebe es Gegenden, in denen bis zu 30 Prozent der Kinder auf diese Weise ruhig gestellt würden.

Der Schweizer betont den natürlichen Bewegungsdrang von Kindern. Er kritisiert in diesem Zusammenhang auch die Länge der Schulstunden: "Wir zwingen die Kinder, die sich aus verhaltensbiologischen Gründen bewegen müssen, dazu, 45 Minuten am Stück still zu sitzen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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