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Kinderärztepräsident: Behördliche Willkür endlich abstellen!

Archivmeldung vom 06.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Befolgt die Polizei alles was ihr befohlen wird? (Symbolbild)
Befolgt die Polizei alles was ihr befohlen wird? (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Vor den Bund-Länder-Beratungen zur Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen hat Kinderärztepräsident Thomas Fischbach auf mehr Tempo und vor allem ein einheitliches Vorgehen gedrängt: "Kitas und Grundschulen müssen - bei klugen Maßnahmen zum Infektionsschutz - schneller wieder geöffnet werden", sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Fischbach weiter: "Das mag Lehrern und Erziehern einiges abverlangen. Aber es ist allemal besser, als die Kinder in ihren vier Wänden verkümmern zu lassen. Und das würde passieren."

Massiv kritisierte Fischbach den bundesweiten Flickenteppich: "Es streiten nicht nur die Länderchefs untereinander, auch jeder Landrat und Bürgermeister bastelt sich eigene Regeln. Dadurch verlieren wir wertvolle Zeit zum Schaden der Kinder und Jugendlichen und ohne jeden epidemiologischen Sinn", sagte der Kinder- und Jugendärztepräsident. "Das ist einfach behördliche Willkür, die endlich abgestellt werden muss!" Es könne nicht sein, dass jede Kita und jede Schule für sich selbst ein eigenes Hygienekonzept entwickeln müsse. "Es wäre Sache von Experten und Politik, gute Konzepte für alle Einrichtungen auf den Tisch zu legen, die dann vor Ort konkret umgesetzt werden können."

Dass die Ansteckungsgefahr, die von Kindern ausgehen könnte, noch nicht viel früher wissenschaftlich erhoben worden sei, sei "äußerst unglücklich", kritisierte der BVKJ-Präsident. "Seit Mitte März sind Millionen von Kindern von sozialen Kontakten ausgesperrt. Da muss man doch den Beweis antreten, dass das notwendig und sinnvoll ist." Inzwischen sei nachgewiesen, dass Kinder deutlich seltener krank würden als Erwachsene, betonte Fischbach.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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