Studie: Smartphones machen Kinder krank
Archivmeldung vom 13.11.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKinderärzte schlagen Alarm: Kinder aller Altersgruppen zeigen zunehmend Krankheitssymptome, die auf übermäßigen Medienkonsum zurückzuführen sind. So führen rund neun von zehn Kinderärzten Übergewicht und soziale Auffälligkeiten auf die Nutzung von Computern, Smartphones und Spielekonsolen zurück. Zugleich sehen sie diese Probleme in den letzten fünf Jahren auf dem Vormarsch. Dies sind Ergebnisse der Studie "Smart aufwachsen?" der pronova BKK, für die 100 niedergelassene Kinderärzte befragt wurden.
79 Prozent der befragten Ärzte berichten, dass sie in den vergangenen
fünf Jahren verstärkt soziale Auffälligkeiten bei ihren jungen
Patienten feststellen. 75 Prozent erleben eine Zunahme von
Übergewicht bei Kindern. 56 Prozent diagnostizieren vermehrt
motorische Defizite, 59 Prozent Lernentwicklungsstörungen. Auch bei
diesen Diagnosen sprechen acht von zehn Kinderärzten von einem
Zusammenhang mit erhöhter Mediennutzung.
Auch der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte
Thomas Fischbach warnt davor, dass schon kleine Kinder Smartphones
und Tablets nutzen. Das habe katastrophale Folgen für die kindliche
Entwicklung, sagte Fischbach jüngst der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Seine Forderung: "Kein Handy vor elf Jahren!"
Kinderärzte beobachten soziale Isolation
Dass Kinder immer mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen, sehen der
Studie zufolge fast alle befragten Kinderärzte "sehr kritisch". 90
Prozent der Pädiater warnen vor den Folgen: Die Tragweite der
psychischen Schäden durch die vermehrte Mediennutzung sei noch gar
nicht abzusehen. 82 Prozent stellen schon heute eine soziale
Isolation ihrer Patienten fest, die sie auf die Mediennutzung
zurückführen.
Zur Studie
Die Studie "Smart aufwachsen?" wurde im Oktober 2019 im Auftrag der
pronova BKK im Rahmen einer Online-Befragung durchgeführt. Bundesweit
wurden 100 niedergelassene Kinderärztinnen und Kinderärzte befragt.
Quelle: pronova BKK