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Hungerkur verbessert das Gedächtnis

Archivmeldung vom 27.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Wer im Alter weniger isst, kann sein Gedächtnis stärken. Das haben Forscher der Universität Münster erstmals in einer Studie mit menschlichen Versuchsteilnehmern beobachtet. Sie bestätigen damit entsprechende Erkenntnisse aus Tierversuchen.

Die erhöhte Zufuhr ungesättigter Fettsäuren brachte allerdings - entgegen vorheriger Versuche mit Ratten - keine Besserung der Erinnerungsfähigkeit, schreibt die Gruppe um Agnes Flöel in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften. Die Forscher erhoffen sich von den Versuchen weitere Erkenntnisse für den Kampf gegen Volkskrankheiten wie Alzheimer und andere Demenzleiden.

Die Forscher hatten 50 Probanden im Durchschnittsalter von 60 Jahren in drei Gruppen eingeteilt: Die erste Gruppe musste die tägliche Kalorienzufuhr um ein knappes Drittel (30 Prozent) reduzieren. Die zweite Gruppe sollte bei gleichbleibender Kalorienzufuhr den Anteil ungesättigter Fettsäuren an der Nahrung um 20 Prozent erhöhen - etwa mit Olivenöl und Fisch. Die dritte Gruppe änderte die Ernährung nicht und diente als Kontrollgruppe.

Nur in der ersten Gruppe wurde nach drei Monaten ein verbessertes Erinnerungsvermögen beobachtet. Die Probanden mussten sich nach einem standardisierten Verfahren eine Liste von Wörtern merken und wurden nach 13 Minuten abgeprüft. Die Diät-Gruppe hatte um knapp 20 Prozent verbesserte Werte verglichen mit dem Ausgangstest drei Monate zuvor, die anderen beiden Gruppen wiesen keine signifikanten Veränderungen auf.

Außerdem fanden die Forscher bei den Probanden mit der «Hirn-Diät» niedrigere Insulinwerte und geringere Entzündungsparameter. Die Wissenschaftler erhoffen sich deshalb weitere Erkenntnisse über den Zusammenhang von Insulin sowie Entzündungen auf altersbedingte Wahrnehmungsstörungen. Es handele sich allerdings um erste Erkenntnisse, die durch weitere Studien belegt werden müssten, sagte Flöel. Unter anderem sollen bildgebende Verfahren eingesetzt werden, um mögliche Veränderungen in der grauen Hirnsubstanz untersuchen zu können.

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