Zeitung: Kabinenluft in Passagierflugzeugen kann Gesundheitsschäden verursachen
Archivmeldung vom 04.02.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie britische Gewerkschaft Unite fordert laut der britischen Zeitung „The Sun“ eine öffentliche Diskussion über das Problem der Luftverschmutzung in Flugzeugkabinen, weil dies ernsthafte Gesundheitsschäden bei Passagieren sowie Crewmitgliedern herbeiführen kann.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "Eine entsprechende Kampagne sei gestartet worden, nachdem ein Flugzeug der British Airways, das auf dem Weg von Boston nach London war, nach eineinhalb Stunden zurück nach Boston musste, da sich mehrere Crewmitglieder wegen des unangenehmen „giftigen Geruchs“ an Bord schlecht gefühlt hätten.
Danach seien zehn Besatzungsmitglieder ins Krankenhaus gebracht worden, drei weitere hätten ernsthaft behandelt werden müssen. Und dies sei nicht der erste Fall dieser Art gewesen.
Giftige Dämpfe, also die verunreinigte Luft von Flugzeugtriebwerken, würden manchmal über die Klimaanlage in die Kabine eindringen, schreibt das Blatt. Dies könne ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Im vergangenen Jahr hätten die Gäste eines Fluges beobachtet, wie die Flugbegleiter wegen des „giftigen Geruchs“ sogar spezielle Masken überziehen mussten.
Die verunreinigte Luft in der Flugzeugkabine könne ein aerotoxisches Syndrom verursachen, dessen Hauptsymptome Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Atemprobleme und Sehstörungen sind, heißt es weiter in dem Artikel. Im vergangenen Jahr sei das 34-jährige Crewmitglied Matt Bass an einem aerotoxischen Syndrom gestorben. Die Gewerkschaft ist der Meinung, Vertreter der Fluggesellschaften würden die mit dem aerotoxischen Syndrom verbundene Bedrohung unterschätzen. Die Organisation besteht auf Durchführung zusätzlicher Untersuchungen.
Dem habe ein Vertreter von British Airways widersprochen, indem er folgendes erklärte: „Wir setzen kein Flugzeug ein, wenn wir der Meinung sind, dass es eine Gefahr für die Gesundheit unserer Kunden und der Crew darstellt. (…) Wir fordern unsere Kollegen immer dazu auf, jede Sicherheitsbedrohung zu melden, damit wir diese beseitigen können.“ Seit vielen Jahren würden seriöse Untersuchungen zur Luftqualität in der Kabine durchgeführt, und diese hätten nicht ergeben, dass die darin vorhandenen Gerüche in Zukunft zu gesundheitlichen Problemen führen können.
Inzwischen hätten 2017 mehrere Fluggesellschaften die Verwendung neuer Luftfilter in Flugzeugen angekündigt, um das Risiko des Auftretens eines aerotoxischen Syndroms zu verringern."
Quelle: Sputnik (Deutschland)