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Zuzahlungen der GKV-Versicherten für Arzneimittel und Therapien auf vier Milliarden Euro im Jahr gestiegen

Archivmeldung vom 05.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Geldberg und Geldberge
Geldberg und Geldberge

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Zuzahlungen der 71,4 Millionen gesetzlich Krankenversicherten für Arzneimittel und Therapien sind nach Abschaffung der Praxisgebühr im Jahr 2013 erneut deutlich gestiegen. Sie nahmen 2016 gegenüber 2013 um 330 Millionen Euro auf knapp vier Milliarden Euro zu. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" vorliegt.

Demnach zahlte jeder Versicherte 2016 im Schnitt 55,41 Euro für Arzneimittel, Krankenhausbehandlungen und sonstige Leistungen hinzu, fast vier Euro mehr als 2013, dem ersten Jahr ohne Praxisgebühr. Dies entsprach einem monatlichen Betrag von durchschnittlich 4,52 Euro, heißt es in der Regierungsantwort. Allein für Arzneimittel stieg das Zuzahlungsvolumen gegenüber 2013 um 200 Millionen Euro auf knapp 2,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. "Die steigende Belastung durch Zuzahlungen wird für immer mehr Menschen zu einem echten Problem", sagte Linken-Politiker Harald Weinberg. "Gute Versorgung darf nicht vom eigenen Geldbeutel abhängen", sagte Weinberg.

Kontext:

Bis 2012 waren die Zuzahlungen insgesamt noch um 1,5 Milliarden höher, weil die Versicherten bis dahin auch für ärztliche und zahnärztliche Behandlungen noch zehn Euro Praxisgebühr pro Quartal entrichten mussten. Sie war Anfang 2013 nach massiven Protesten abgeschafft worden. Wegen steigender Arzneimittelpreise, höherer Krankenhauskosten und mehr ärztlichen Verordnungen nehmen die Belastungen durch Zuzahlungen aber trotzdem spürbar zu.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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