Deutsche Amtsärzte beklagen fehlendes Personal in Gesundheitsämtern
Archivmeldung vom 22.03.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie deutschen Amtsärzte machen kurz vor den Beratungen von Bund und Ländern darauf aufmerksam, dass der personelle Ausbau der Gesundheitsämter nur sehr zögerlich vorankommt. "Der sogenannte Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst - mehr Personal und bessere technische Ausstattung - ist zwar grundsätzlich gut.
Aber Fachpersonal ist sehr schwer zu bekommen, insbesondere Ärzte, die in Krankenhaus und Praxis noch immer besser bezahlt werden als im Gesundheitsamt. Das ist ein Hauptgrund dafür, dass wir personell nicht vorankommen", sagte Ute Teichert, Vorsitzende der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdiensts, der "Rheinischen Post".
Gleichzeitig setzte sich die Medizinerin für eine Zurücknahme der Lockerungen ein: "Wenn die Inzidenzen weiter hochgehen, wird die Kontaktnachverfolgung für die Gesundheitsämter wieder schwierig. Diese sind ohnehin schon überlastet, mit weiteren Lockerungen wird es noch schwieriger. Der Druck steigt. Die Anzahl der Kontakte jedes Einzelnen spüren wir bei Lockerungen sofort." Außerdem forderte Teichert dringend eine besser Kommunikation zu den Corona-Selbsttests. "Jeder, der positiv getestet ist, müsste sich sofort persönlich isolieren und dann einen PCR-Test machen. Sie oder er sollte zu der Teststelle aber nicht mit dem Bus fahren. Sonst bringen die Schnelltests nichts. Hier braucht es eine klare Kommunikation seitens der Politik. Die fehlt bislang", kritisierte die Medizinerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur