Kassen blocken Übergewicht-OPs ab
Archivmeldung vom 18.11.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtMagenballon, Magenband, Magenbypass - immer mehr fettleibige Menschen suchen Hilfe beim Chirurgen. 60 Prozent ihres Übergewichtes verlieren sie nach einem solchen Eingriff im Durchschnitt. Auch ein Typ-2-Diabetes bessert sich meist deutlich, kann sogar ganz verschwinden. Die gesetzlichen Krankenkassen lehnen die Übernahme der Operations-Kosten jedoch meist ab, berichtet das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".
Der Frankfurter Rechtsanwalt Tim C. Werner hält das teilweise für rechtswidrig. "Möglicherweise befürchten die Kassen eine Flut von Anträgen, sobald sie sich nur ein wenig öffnen", so Werner. Lehnt die Kasse den Antrag ab, rät er deshalb zum Widerspruch. "Die Sozialgerichte entscheiden zunehmend patientenfreundlich", sagt der Anwalt. Schon 2003 habe das Bundessozialgericht eine Kostenübernahme im Grundsatz bejaht, aber von mehreren Bedingungen abhängig gemacht. Der Patient muss unter anderem nachweisen, dass er sich ernsthaft bemüht hat, auf andere Weise abzunehmen. Auch muss die lebenslange medizinische Nachbetreuung gewährleistet sein.
Quelle: Wort und Bild - Diabetes Ratgeber (ots)