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Individuelle Ernährung im Spital rettet Leben

Archivmeldung vom 27.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ksa.ch
Bild: ksa.ch

Eine individualisierte Ernährung im Krankenhaus erhöht die Protein- und Kalorienzufuhr und verbessert erheblich die klinischen Ergebnisse der jeweiligen medizinischen Behandlung. Das zeigt eine klinischen Studie mit über 2.000 Patienten in acht Schweizer Spitälern, die Forscher der Universität Basel in Kooperation mit Kollegen des Kantonsspitals Aarau durchgeführt haben. Details wurden in "The Lancet" veröffentlicht.

Energiezufuhr wichtig

Wer wegen einer Erkrankung nicht mehr richtig essen und trinken kann, läuft Gefahr, zu wenig Proteine und Energie zu sich zu nehmen. In den medizinischen Abteilungen von Krankenhäusern ist von diesem Phänomen über ein Drittel der stationären Patienten betroffen. Durch eine Mangelernährung verschlechtert sich nicht nur die Lebensqualität der hospitalisierten Patienten, sondern sie wirkt sich auch negativ auf den Krankheitsverlauf aus, steigert das Risiko für Komplikationen und erhöht die Sterberate.

Die Experten haben die medizinischen Patienten, bei denen ein Ernährungsrisiko bestand, zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt während ihres Spitalaufenthalts die herkömmlichen Gerichte aus der Spitalküche. Für die Patienten der zweiten Gruppe stellten Ernährungsberaterinnen ergänzend einen individuellen Ernährungsplan zusammen.

Einfluss auf die Genesung

Nach 30 Tagen zeigte sich: Durch eine individualisierte Ernährung wurde nicht nur die Versorgung mit Energie und Proteinen besser erreicht, sondern die Behandlungsergebnisse verbesserten sich generell. So traten im Vergleich weniger schwere Komplikationen auf und die Sterblichkeit ging zurück. Statistisch ließen sich bei einer von 25 behandelten Personen eine schwere Komplikation und bei 37 behandelten Personen ein Todesfall verhindern.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass Mangelernährung ein modifizierbarer Risikofaktor ist und die Therapie einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat", sagt Studienleiter Philipp Schütz, SNF-Förderungsprofessor an der Universität Basel und Chefarzt der Inneren und Notfallmedizin am Kantonsspital Aarau. "Diese Studie ist für die Behandlung von polymorbiden Spitalpatienten von großer Relevanz und dürfte die Bedeutung der Ernährungstherapie bei Risikopatienten stärken."

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann

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