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Verbindungen aus kreuzblütigen Gemüsesorten unterstützen die Vernichtung von Krebszellen

Archivmeldung vom 27.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eine der komplexen und schwierigen Herausforderungen im Kampf gegen Krebs ist die Identifizierung des richtigen Medikamentenmixes, um Tumorkrebszellen abzutöten. Ein Forscherteam der Christchurch School of Medicine and Health Science an der neuseeländischen University of Otago hat nun entdeckt, dass Verbindungen aus kreuzblütigen Gemüsesorten, wie Brokkoli, Rosenkohl oder Brunnenkresse dabei helfen, Krebszellen zu vernichten, die gegen andere Behandlungen resistent sind.

Das Team um Dr. Mark Hampton konnte zeigen, dass natürlich vorkommende chemische Verbindungen, genannt Isothiocyanate, die in kreuzblütigen Gemüsesorten zu finden sind, eine Selbstzerstörung von Krebszellen auslösen. Auch bei Zellen mit einem hohen Anteil des Protein Bcl-2 konnte diese Wirkung nachgewiesen werden. Die besondere Gefahr des Bcl-2 Proteins liegt in der Tatsache, dass es Zellen gegenüber einer normalen Selbstzerstörung resistent macht. Dieser, auch Apoptose genannte, Prozess eines programmierten Zelltodes ist jedoch entscheidend für die Entfernung kranker Zellen aus dem Körper. "Eine Krebszelle mit einem hohen Bcl-2 Anteil hat eine erhöhte Resistenz gegenüber Chemotherapie-Medikamenten, die zur Zerstörung eines Tumors eingesetzt werden", erläutert Dr. Hampton. "Wir konnten zeigen, dass Bcl-2 die Krebszellen jedoch nicht gegen bestimmte Isothiocyanate schützen kann."

Die Erkenntnisse der neuseeländischen Forscher eröffnen wichtige Wege in der Entwicklung neuer Krebsmedikamente, die den Isothiocyanaten kreuzblütiger Gemüsesorten nachempfunden sind. Derartige Medikamente könnten den durch Bcl-2 aufgebauten Schutzmechanismus von Krebszellen durchbrechen und sie so für andere Behandlungen empfänglicher machen. In weiteren Schritten soll nun die genaue Wirkung von Isothiocyanaten innerhalb von Zellen erforscht werden.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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