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Neuer Genschalter für die Zellteilung

Archivmeldung vom 17.01.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das neu entdeckte Protein LIN-9 bringt die Zellteilung (Mitose) in Schwung, indem es zusammen mit dem Protein B-MYB eine Gruppe von Zellteilungsgenen anschaltet. Grafik: Stefan Gaubatz
Das neu entdeckte Protein LIN-9 bringt die Zellteilung (Mitose) in Schwung, indem es zusammen mit dem Protein B-MYB eine Gruppe von Zellteilungsgenen anschaltet. Grafik: Stefan Gaubatz

Forscher vom Biozentrum der Uni Würzburg haben beim Menschen ein neues Protein entdeckt: Es funktioniert offenbar als wichtiger Schalter bei der Kontrolle der Zellteilung. Veröffentlicht sind die neuen Erkenntnisse im EMBO-Journal.

In jeder einzelnen Zelle des Menschen gibt es 30.000 bis 40.000 Gene. Sie bergen die Bauanleitungen, nach denen der Körper seine Proteine herstellt. Weil diese nicht alle zur gleichen Zeit gebraucht werden, muss die Aktivität der Gene reguliert werden. Das erreicht der Organismus, indem er die Gene an- oder abschaltet. Dieser Prozess ist wesentlich für die normale Entwicklung des Menschen - wenn er gestört ist, kann zum Beispiel Krebs entstehen.

Das neu entdeckte Protein namens LIN-9 knipst gleich eine ganze Gruppe von Genen an, welche die Zellteilung in Schwung bringen. Um das zu bewirken, tut es sich mit einem Partner zusammen, dem so genannten B-MYB-Protein. Beide docken gemeinsam an bestimmte Strukturelemente der DNA an und aktivieren dort zielgenau Zellteilungsgene. Das fanden die Würzburger Forscher in der Arbeitsgruppe von Professor Stefan Gaubatz heraus.

Als die Wissenschaftler das neu gefundene Protein aus menschlichen Zellen entfernten, führte das zu drastischen Störungen der Zellteilung. Da solche Störungen ein ungehemmtes Zellwachstum bewirken können, spielt LIN-9 möglicherweise bei der Entstehung von Krebs eine Rolle. Das Team von Gaubatz will jetzt prüfen, ob die Menge an LIN-9 in Tumoren tatsächlich verändert ist. Diese Grundlagenforschung kann vielleicht dazu beitragen, neue Ansatzpunkte für die Krebstherapie zu finden.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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