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Gesundheitsexperten kritisieren "Flickenteppich" im Rettungswesen

Archivmeldung vom 01.09.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Polizei
Bild: Polizei

Führende Gesundheitsexperten fordern eine umfassende Reform des Rettungswesens. "Die Rettungsdienste in Deutschland sind ein totaler Flickenteppich mit einem Wildwuchs von über 230 Leitstellen - und alle arbeiten anders", sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Janosch Dahmen dem "Spiegel".

In der kommenden Woche soll eine Regierungskommission im Auftrag von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Reformvorschläge präsentieren. Dahmen sagte, der Professionalisierungsgrad im Rettungswesen habe "mit dem medizinischen Fortschritt nicht mitgehalten". Der Abgeordnete arbeitete vor seiner Karriere im Bundestag selbst als Notfallmediziner. Lauterbachs Kommissionsleiter Tom Bschor kritisiert, derzeit würden im Rahmen von Rettungseinsätzen "zu viele Leute in die Klinik eingeliefert". 

Auch die Ausrüstung sei teilweise veraltet. "Alle Firmen haben inzwischen Videotelefonie - warum nicht auch Rettungssanitäter." In den Jahren 2019 und 2020 waren im Bundestag zwei Gesetzesinitiativen zur Reform des Rettungswesens gescheitert. Die damalige Koalition aus Union und SPD konnte sich nicht einigen. In Hamburg war jüngst ein Streit um ein neues Rettungsdienstgesetz eskaliert. Der zuständige Innensenator Andy Grote (SPD) wollte einen Mediziner zum Leiter des Rettungsdienstes machen, der zu 80 Prozent bei einem Klinikkonzern angestellt sein sollte. Dagegen gab es Protest, es wurden Interessenkonflikte befürchtet. Der grüne Koalitionspartner im Rathaus fühlte sich überrumpelt. Dem "Spiegel" bestätigte Grotes Behörde, der entsprechende Passus sei im Gesetzentwurf inzwischen gestrichen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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