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München: Ratten infizierten fünf Menschen mit "Kuhpocken"

Archivmeldung vom 10.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Bereits im vergangenen Dezember mussten mehrere Personen zweier Familien in München ärztlich versorgt werden, nachdem sie sich über Husten, Gliederschmerzen, Fieber, Hautausschlägen und -entzündungen beklagten.

ie Mitglieder von zwei Familien, die Ratten als Haustiere hielten, mussten demnach im vergangenen Dezember mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Gliederschmerzen und Husten sowie Pusteln und Hautentzündungen behandelt werden. Angesichts der steigenden Beliebtheit von "Schmuseratten" sollten Zoohandlungen Käufer über Infektionsrisiken aufklären, forderte das RKI. Es plant zudem ein Faltblatt für Schüler.

Erkrankt waren eine Mutter und ihre 16 Jahre alte Tochter in München sowie eine Tochter, ihre Mutter und ihre Großmutter in Dachau. Bei den beiden Mädchen sei die Krankheit schwerer verlaufen als bei den noch gegen Pocken geimpften älteren Frauen. Die Pockenimpfung hilft auch gegen die Infektion mit allen anderen Orthopox-Viren. Meist heile die Krankheit von selbst, jedoch könne sie bei besonders anfälligen Menschen mit Immundefekten auch tödlich verlaufen, teilte das RKI mit. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei unwahrscheinlich.

Die Tiere selbst hätten Symptome von Erkältung bis zu offenen Wunden gezeigt. Die betroffenen Ratten stammten aus derselben Münchner Zoohandlung. Sieben andere "Schmuseratten"-Käufer, die ihre Tiere ebenfalls im Dezember dort angeschafft hatten, wurden laut RKI vorsichtshalber informiert, weitere Erkrankungen von Menschen sind bislang jedoch nicht bekannt. Infektionsquelle in der Zoohandlung sollen wild lebende Nager gewesen sein. Kleine Nagetiere gelten als natürliches Reservoir der Kuhpocken.

Auch aus anderen Bundesländern wurden laut RKI bereits Erkrankungen bei Menschen gemeldet, unter anderem aus Nordrhein-Westfalen. Die Erkrankung werde allerdings wegen ihres seltenen Vorkommens teils nicht erkannt. Allgemeinmediziner, Hausärzte, Dermatologen sowie Tierärzte sollten deshalb gezielt auf die neue Problematik hingewiesen werden.

 
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