"Übersterblichkeit" in Sachsen und Thüringen über Durchschnitt
Archivmeldung vom 20.04.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSachsen und Thüringen haben im zweiten Halbjahr 2021 eine deutliche sogenannte "Übersterblichkeit" verzeichnet. In den beiden Bundesländern gab es rund 13 Prozent mehr Todesfälle als aufgrund der Altersstruktur zu erwarten gewesen wäre, so eine Analyse des Ifo-Instituts.
In einigen anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Berlin sei im selben Zeitraum keine ungewöhnlich hohe Sterblichkeit zu beobachten gewesen. "Es fällt auf, dass die Übersterblichkeit im zweiten Halbjahr 2021 umso niedriger ausfällt, je höher die Impfquote in einem Bundesland war", sagte Marcel Thum, Leiter der Dresdner Niederlassung des Ifo-Instituts. Der Untersuchung liegt eine Sonderauswertung der Sterbefälle des Statistischen Bundesamtes zugrunde.
Auf Basis der alters- und geschlechtsspezifischen Todesfälle in den einzelnen Bundesländern der Jahre 2016-2019 wurden die zu erwartenden Sterbefälle in einer Normallage der Jahre 2020 und 2021 berechnet. Traten mehr Todesfälle auf, lag im jeweiligen Bundesland eine "Übersterblichkeit" vor. Als Untersuchungszeitraum wurde das zweite Halbjahr 2021 gewählt, weil ab dem Sommer jeder, der sich impfen lassen wollte, zumindest eine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten konnte. Vom zweiten bis vierten Quartal 2020, als es noch keine Impfung gab, hatte zwar Sachsen auch eine deutliche Übersterblichkeit, die anderen Bundesländer unterschieden sich jedoch nicht deutlich voneinander.
Quelle: dts Nachrichtenagentur