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"19,6-Millionen-Klub" - eine neue Initiative, die eine frauenspezifischere Medizin fordert

Archivmeldung vom 15.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Studien haben ergeben, dass Männer auf Intensivstationen zeitaufwändiger behandelt werden und dass Krankenwagen schneller zu männlichen Kranken fahren als zu einer Frau - nur ein Massenklub kann genügend Druck machen, um so etwas zu ändern!"

Mit diesen kämpferischen Worten fordern die vier Gründerinnen des "19,6-Millionen-Klub" in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift WOMAN eine frauenspezifischere Medizin in Deutschland.

Wirtschaftsjuristin Trudel Karcher, eine der Gründerinnen, erklärt in WOMAN: "In der medizinischen Forschung - außer in der Gynäkologie - gibt es kaum eine Geschlechterunterscheidung. Wir wollen, dass endlich die Besonderheiten der Frau berücksichtigt und spezielle Behandlungen und Medikamente entwickelt werden. Wenn Frauen shoppen, gehen sie ja auch nicht zum Herrenausstatter!"

Vorbild des 19,6-Millionen-Klubs ist der schwedische 1,6-Millionen-Klub. In Schweden gibt es 1,6 Millionen Frauen über 45; die Organisation ist mit 24 000 Mitgliedern sehr einflussreich. In Deutschland sind 19,6 Millionen Frauen über 45 Jahre alt, ein Viertel der Gesamtbevölkerung.

Trudel Karcher: "Medizinische Forschungsreihen werden gern an jungen Soldaten durchgeführt, weil man lange auf sie Zugriff hat. Folglich ist die Dosierung der Medizin oft auf Männer zugeschnitten. Frauen wird empfohlen, bei Unverträglichkeit die Dosis zu halbieren. Aber wir sind keine kleinen Männer!"

Der 19,6-Millionen-Klub will das Bewusstsein für die Ungleichbehandlung schärfen. Und so auch die Situation für die unter 45-Jährigen Frauen verbessern: "Wir verstehen uns als Vorkämpferinnen. Unsere Erfolge werden sich erst in zehn bis 15 Jahren niederschlagen, und dann werden auch die Jüngeren davon profitieren."

Quelle: Pressemitteilung WOMAN

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