American Football verändert das Gehirn
Archivmeldung vom 02.12.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittManche Teenager weisen Veränderungen im Gehirn auf, nachdem sie eine Saison American Football gespielt haben. Auch wenn die meisten Spieler keine Gehirnerschütterung in dieser Zeit erlitten haben, zeigten sich Auffälligkeiten, die den Auswirkungen eines leichten Schädel-Hirn-Traumas entsprachen, wie die Wake Forest School of Medicine ermittelt hat. 24 Spieler zwischen 16 und 18 Jahren wurden untersucht. Geräte auf ihren Helmen maßen die Belastung des Schädels.
In den vergangenen Jahren schürte eine Reihe von Studien die Besorgnis über die möglichen Auswirkungen von Kontaktsportarten auf die sich noch entwickelnden Gehirne junger Menschen. Diese Erhebungen konzentrierten sich jedoch auf Veränderungen des Gehirns nach einer Gehirnerschütterung. Die aktuelle Erhebung konzentrierte sich jedoch auf die Folgen für das Gehirn durch Stöße gegen den Kopf.
Detaillierte Scans der Gehirne wurden vor und nach der Spielsaison durchgeführt. Dabei konnten die Wissenschaftler leichte Veränderungen der weißen Hirnsubstanz nachweisen. Sie enthält Millionen Nervenfasern, die für die Kommunikation zwischen den Gehirnregionen verantwortlich sind. Jene Spieler, die häufigere und schwerere Erschütterungen erlitten, wiesen auch eher diese Veränderungen auf.
Irreversible Folgen noch offen
Laut Mitautor Alex Powers sind diese Veränderungen eine direkte Folge der Schläge, die die jungen Spieler in dieser Saison trafen. "American Football ist ein direkter Kontaktsport. Ziel ist es, Menschen zu Fall zu bringen. Wird ein Spieler getroffen, bewegt sich das Gehirn sehr stark im Schädel. Je stärker der Schlag ist, desto stärker bewegt sich auch das Gehirn."
Dem US-amerikanischen Wissenschaftler zufolge dürfen die festgestellten Veränderungen jedoch nicht als Gehirnschäden bezeichnet werden. Denn bisher sei noch nicht klar, ob sie reversibel sind. Als nächstes Forschungsprojekt wollen die Forscher ermitteln, wann sich entwickelnde Gehirne am verletzlichsten sind, um so den Sport sicherer zu machen.
Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein