Bodybuilder durch Steroide lebenslang entstellt
Archivmeldung vom 23.08.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakJeder, der sich dafür entscheidet, mit Hilfe von Steroiden zu mehr Muskelmasse zu gelangen, sollte sich das noch einmal genau überlegen: Düsseldorfer Ärzte berichten jetzt über den Fall eines 21-jährigen Amateur-Bodybuilders, der mit furchtbareren Abszessen auf Brust und Rücken in die Klinik kam.
Der früher als Amateur-Bodybuilder agierende
Mann kam mit fieberähnlichen Symptomen in die Düsseldorfer
Universitätsklinik. Bei der Untersuchung fanden die Ärzte dann tiefe
Vereiterungen und Abszesse auf der Brust und dem oberen Rücken des
Patienten. Der Fall wird jetzt in einem aktuellen "Clinical Picture"
der Dermatologischen Klinik der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität
beleuchtetDie
Mediziner waren geschockt als sie das Ausmaß der entzündeten Wunden sahen:
Hartnäckiges Nachfragen ergab, dass der Patient fortwährenden
Medikamentenmissbrauch mit anabolen Steroiden betrieben hatte – um mehr
Muskelmasse aufzubauen, nahm der 21-Jährige zweimal wöchentlich 250
Milligramm Testosteron Enanthat und 30 Milligramm Metandienon ein.
Anschließend
erfolgte die Diagnose: Schwere, durch die anabolen Steroide ausgelösten Acne
conglobata. Außerdem hatte der Medikamentenmissbrauch zu einer Verringerung
der Spermienzahl und einer Schrumpfung der Hoden geführt.
"Die
Hauterkrankungen zeigten unter antiseptischer und antibiotischer Therapie
wie auch nach dem Wegfall des Missbrauchs anabol-androgener Steroide rasche
Verbesserungen. Allerdings wird die erhebliche Vernarbung des Mannes für den
Rest seines Lebens voraussichtlich bestehen bleiben.", so das Fazit der
Studie.
Der Dermatologe Peter Arne Gerber warnte, dass auch geringe
Mengen dieser Medikamente zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen
können. Normalerweise verursachten moderate Dosierungen eine leichte Akne.
In ernsten Fällen könne es jedoch auch zu Bildung von Geschwüren kommen. Die
Menge, die dieser Patient eingenommen hatte, habe innerhalb der unter
Bodybuildern gebräuchlichen Dosierungen gelegen.
Gerber ergänzte, dass der Patient die Einnahme
nach Beginn der Hautprobleme nicht beendet habe. Der Erhalt der aufgebauten
Muskelmasse erschien ihm wichtiger.